Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

345 E/5/4 Ziegelroith E/5/4 Ziegelroith: Auf der Kuppe einer Anhöhe bei der O. Buchleiten (bewaldet) kommen stets bei Aufgrabungen (z.B. Wurzelausstockungen) Ziegeltrümmer, aber auch flache, größere Stücke zum Vorschein, daher der Flurname „Ziegelreut oder -roith“; keine Beurkundung. Lit.: Kurz, Gaspoltshofen, S. 135 und mündl. Überlieferung, dass hier ein Heidentempel gestanden hat. Lage: 22,0 v.o., 13,0 v.li.o. (48). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die wissenschaftliche Entschlüsselung des Phänomens der vor allem bei Rodungsarbeiten im Waldboden immer wieder zu Tage getretenen Ziegelstücke glückte erst vor wenigen Jahren. Der Anstoß zu dem Nachweis, dass wir hier, lokaler Überlieferung zum Trotz, weder die Überreste einer Burganlage noch die Relikte eines römischen Wachturms oder gar eines „Heidentempels“ vor uns haben, verdankt sich konkret Irene und Christian Keller, den Autoren des im Herbst 2009 präsentierten Geboltskirchner Heimatbuchs. Schon vor geraumer Zeit hatte das Forscherehepaar Begehungen durch namhafte Archäologen und Wissenschafter initiiert, doch selbst dann war manche Frage rund um die eigenartige Fundstelle offen geblieben. Auf Anregung der Archäologin Christine Schwanzar (Oö. Landesmuseum) wurde das Alter der ominösen Ziegel schließlich objektiv bestimmt - durch das Wiener Atominstitut mittels der komplizierten „Thermolumineszenz“ - Methode. Das Ergebnis verwirrte: Die Ziegelstücke sind offensichtlich vor etwa 4.500 bis 6.000 Jahren gebrannt worden, also in der Jüngeren Steinzeit, lange bevor es in unseren Breiten menschliche Ziegelherstellung gab! Licht ins Dunkel brachte erst die Untersuchung einiger Proben durch das Institut für angewandte Geowissenschaften und Geophysik an der Montanuniversität Leoben: Die Wissenschafter gehen zu 99 Prozent davon aus, dass nur ein Kohlen-Flözbrand die Verziegelungen verursacht haben kann. Und dieser Erdbrand dürfte durch Blitzschlag entstanden sein. Flözbrände sind im kohlereichen Hausruckviertel keine Seltenheit, zuletzt hatte um das Jahr 1800 ein Blitz nahe der Ortschaft Gschwendt einen solchen ausgelöst. B. GRAUSGRUBER 1969, 44f. KELLER 2008; KELLER 2009 STEINGRUBER 2011, 16f. C. D. 44103 KG Altenhof, GST-NR 1918, 1919, 1920, 1921/1, 1921/2, 1921/3 E. X 25052, Y 334532 F. Kein Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage erkennbar (Relikte eines Kohlen-Flözbrandes!) E/5/5 Fading E/5/5 Fading: Der Sitz zu Fading ist im Gelände nicht lok., doch blieb der Bauhof im Bh. Mayr zu Fading (Hs. Nr. 4), KG. Fading, bestehen. Ca. 1450 „Asmus Toller zu Fading“. Quelle: oöLA, Wallseer LB. pag. 165, NE (Xerox) Hs 287. Lit.: Kurz, Gaspoltshofen, S. 166. Lage: 20,0 v.o., 11,7 v.r.o. (48). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Sitz dürfte mit dem Anwesen vulgo Mayrgut zu Fading (Mairgut, Strohbauernhäusl) in Fading 4 zu identifizieren sein. B. C. D. 44105 KG Fading, Fading 4 E. X 31481, Y 334843 F. Sitz, stark umgebaut / Nachfolgebau (?)

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