Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

329 “Neuzeit: Franzosenschanze. Mächtiger Graben mit dahinter liegendem Wall (Grabenaushub) auf einem bewaldeten Hügel hinter den Bauernhöfen Falkensteiner (,,Beim Vorsteher") und Sandbauer, Steinbruch 7/8. Schon teilweise dem Schotterabbau zum Opfer gefallen. Fundmünze Maria Theresias.“ Die Beschreibung verweist auf die einstmals bewaldete Kuppe oberhalb der Ortschaft Steinbruch (KG Ahorn, GST-NR 366, 380). Unterhalb des Hügels befindet sich das Anwesen vulgo Kailsgut in Steinbruch 7, das zeitweise mit dem Vulgonamen ,,Beim Vorsteher" angesprochen wurde (heute: Vorsteherweg 7a). Josef Reitinger ließ im Jahre 1966 einen Vermessungsplan der Befestigung anfertigen, die angedachte Unterschutzstellung konnte aber nicht mehr realisiert werden. Die „Franzosenschanze“ wurde in den folgenden Jahren durch den Kiesabbau völlig zerstört. Reitinger argumentierte, dass die Erdwerke wahrscheinlich zur Zeit der Gegenreformation oder im Erbfolgekrieg zum Schutze gegen eine Invasion aus Salzburg errichtet wurden. Eine Errichtung in der Franzosenzeit sei unmöglich, da die Flur im Josephinischen Lagebuch (um 1786) schon als ,,Schanzaue“ bezeichnet wurde. B. REITINGER 1968, 38 LEUTNER 202190 C. Vermessungsplan D. 42001 KG Ahorn, GST-NR 366, 380; (nahe) Vorsteherweg 7a E. X 20790, Y 286684 F. Nicht mehr erhaltenes Schanzwerk D/3/8 Pfandl D/3/8 Schanze: Erdwerk planiert und verbaut in Pfandl, KG. Ahorn; keine Beurkundung. Lit.: Reitinger, Ur- und frühgesch. Funde in Oö., S. 38. Lage: 7,4 v.o., 1,2 v.li.o. (96). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Eine weitere Schanze soll sich im Ortsteil Pfandl der SG Bad Ischl befunden haben. Die Befestigung wird von Josef Reitinger mit folgenden Worten beschrieben: „In Pfandl war ebenfalls ein „Schanzgraben aus der Franzosenzeit“, der zumindest von den Häusern Zimnitzstraße Nr. 11 bis 31 reichte, 1 – 1,5 m tief war, von einem Wall (Grabenaushub) begleitet wurde, im Zuge der Erbauung der neuen Siedlung Pfandl aber vollkommen einplaniert worden ist (unveröff.).“ In den Digitalen Geländemodellen sind keine Spuren der Befestigung mehr erkennbar. B. REITINGER 1968, 38 C. D. 42006 KG Haiden, GST-NR 163/1, 159/7 E. 19347,30 / 286884,86 19154,16 / 286771,62 F. Nicht mehr erhaltenes Schanzwerk 90 Anmerkung: Eine ausführliche Dokumentation der neuzeitlichen Schanzwerke im Salzkammergut erfolgte durch die Regionalforscher Norbert Leutner und Walter Greger. https://www.norbertleutner.at/2021/08/29/die-baiern-und-franzosenschanzen-im-salzkammergut/

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