Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

322 Beninger führte im Jahre 1961 eine Sondierung in der Waldparzelle durch, wobei zwar Keramikscherben aus dem 15. Jhdt. geborgen werden konnten, positive Merkmale der vermuteten Wehranlage (wie etwa Mauerreste oder Holzpalisaden) konnten allerdings nicht verifiziert werden. Beninger interpretierte die Fundstelle später nur mehr als „Viehkral für Saumtiere“ [sic!]. Herbert Jandaurek schreibt dazu: „Manchmal haftet der Name Burgstall an Örtlichkeiten, an denen nicht der geringste Rest ehemaliger Befestigungen festgestellt werden kann, deren Lage aber, meist in der Gabel zweier Bach- oder Flußtäler, für solche Anlagen wohl geeignet erscheint. Ob hier Abschnittsgräben eingeebnet wurden, oder nur ein dichter dorniger Haag oder ein Astverhau in Zeiten der Not, Verborgenheit und Schutz bot, wissen wir nicht. Umständliche und kostspielige Untersuchungen könnten hier vielleicht Klarheit schaffen. Eduard Beninger hat in zwei solchen Burgställen eine sondierende Untersuchung vorgenommen, doch außer einigen wenigen spätmittelalterlichen Scherben nichts gefunden. Es sind dies die beiden Buchställe [sic!] in Neydharting und Deysing, die sich auf steil zu Bächen abfallenden Rücken befinden, landseits aber keinerlei Befestigungs- oder Verteidigungsanlagen zeigen.“ Die Digitalen Geländemodelle zeigen ebenfalls keine Merkmale, die für eine Lokalisierung des urk. genannten Sitzes auf dem Sporn sprechen. Am äußersten Spornende sind allerdings drei verschliffene Rundhügel erkennbar, die m. V. als prähistorische Tumuli interpretiert werden. Nach den Erhebungen von Christoph Stöttinger (Stiftsarchiv Lambach) dürfte der Sitz mit dem landwirtschaftlichen Anwesen vulgo Gut in Lehrbichl (Bauer im Lebel) in Lebl-Roith 5 zu identifizieren sein. B. SCHIFFMANN 1935b, 126 BENINGER 1961, bes. 161 HOLTER 1962, 75 JANDAUREK 1964, 66 u. Nr. 55, 74 REITINGER 1968, 352 FÖ 8, 1961/65, 201 STÖTTINGER 2012, 155ff. C. D. 42104 KG Deising, Lebl-Roith 5 E. X 39247, Y 319791 F. Sitz, stark umgebaut / Nachfolgebau (?) D/13/4 Pallnstorff (Palmsdorf, Palnsdorf) D/13/4 Palnstorf: Der Stammsitz des ritterbürtigen Geschlechtes der Palstorffer befand sich in der O. Palmsdorf, KG. Kemating, doch war er noch nicht lok. 1452 „Walthasar, Andre, Caspar, Erasm vnd Bartholome geprüder die Palstorffer, Hannsen Palstorffer sei süne haben zu Lehen das gut Pallnstorff in Rewthaimer pharr“. Quelle: oöLA, NE (Xerox), Wallseer LB. Hs 287, pag. 49. Lage: 7,5 v.u., 0,9 v.li.u. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagestelle des Sitzes Pallnstorff wird in der Ortschaft Palmsdorf (Palnsdorf nach K. Schiffmann) vermutet. B. SCHIFFMANN 1935b, 58 C. D. E. X 37606, Y 321677 (Palmsdorf) F. Nicht lokalisierter Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage

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