Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

290 MG Rainbach im Mühlkreis NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: Eibenstein (Heidenstein, Hoher Stein) A. Die als Eibenstein (Heidenstein, Hoher Stein) bezeichnete Felsklippe oberhalb (westlich) der Ortschaft Eibenstein weist zahlreiche Bearbeitungsspuren (Abstemmungen, Stufen) auf. In der älteren landeskundlichen Literatur wurde hier ein „heidnischer Opferplatz“ vermutet. Die exakte Lage zwischen dem Sternstein (Kote 1122 m) und dem Viehberg (Kote 1112 m) hat aber auch zu der Vermutung geführt, hier würde ein „vorchristliches Observatorium“ vorliegen. Marianne Pollak geht von einem im 13. Jhdt. genutzten Steinbruch aus, der Baumaterial für die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Rainbach im Mühlkreis lieferte. Im Vermessungsplan von Wladimir Obergottsberger aus dem Jahre 1968 ist deutlich zu erkennen, dass die Bearbeitungsspuren eine polygonale Struktur aufweisen. Obergottsberger deutete die Abstemmungen in Folge als Substruktion einer unvollendet gebliebenen Burg- oder Kirchenanlage. Dank der Initiative des Volkskundlers Ernst Burgstaller wurde der Eibenstein im Jahre 1968 unter Naturschutz84 gestellt (ND-Nr. 654). B. AMANN 1886, 56 – 58 KIEßLING 1927, 68ff. SCHIFFMANN 1935a, 448 SCHIFFMANN 1940, 227 REITINGER 1968, 344 BURGSTALLER 1969, 78 – 91 OBERGOTTSBERGER 1969, 91 – 102 WAGNER 1969, 102 – 115 DEHIO 2003, 64585 BIRNGRUBER 2008b, 273 HAGER 2016, 209 – 247 https://de.wikipedia.org/wiki/Heidenstein_bei_Eibenstein C. Vermessungsplan der Oö. Landesbaudirektion (Wladimir Obergottsberger) https://www.ooegeschichte.at/media/migrated/bibliografiedb/hbl1969_1_2_91-102_01.pdf D. 41027 KG Summerau, GST-NR 413 E. X 79536, Y 380800 F. Burgstall 84 Der Naturschutz-Bescheid schützt in diesem Fall den gesamten Bereich, nimmt überdies Bezug auf historische Aspekte, und ist daher mit einem Denkmalakt durchaus vergleichbar. 85 Der Felsen Eibenstein (Heidenstein) wird im DEHIO aus unerfindlichen Gründen als „Heiligenstein“ angesprochen. Diese Bezeichnung ist jedoch in der gesamten landeskundlichen Literatur sowie bei der indigenen Bevölkerung völlig unbekannt.

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