27 Es erschien sinnvoll, diese interessanten Erdwerke zu berücksichtigen. Es handelt sich in der Regel um aus Lehm errichtete, rechteckige Erdbauten mit abgerundeten Schmalseiten (Höhe ca. 1 m, Länge 12 – 20 m, Breite ca. 6 m), die von einem seichten Materialentnahmegraben umgeben sind. Von der indigenen Bevölkerung werden sie als Vogeltennen, Tennen, Keltentennen, Franzosenbuckel oder Franzosengräber bezeichnet. Die archäologische Untersuchung einer Tenne durch Marianne Pollak legt nahe, dass es sich um Vogelfangplätze des ausgehenden Mittelalters bzw. der frühen Neuzeit handeln dürfte.51 Dorf-, Markt- und Stadtbefestigungen sowie bewehrte Klosteranlagen wurden nur in Ausnahmefällen aufgearbeitet. Bezüglich ihres heutigen Bestandes sei auf die einschlägige Fachliteratur (DEHIO) bzw. auf die „Liste der unbeweglichen und archäologischen Denkmale“ des Bundesdenkmalamtes verwiesen. Da Grabherr aus unerfindlichen Gründen auch römische Kastelle, Militärlager, Gutshöfe und sogar Ziegeleien im Handbuch anführte, diese gelegentlich mit mittelalterlichen Herrensitzen verwechselte, mussten diese Objekte in die Überarbeitung einbezogen werden. Es kann allerdings nicht die Intention eines burgenkundlichen Beitrages sein, eine Bestandsaufnahme der römischen Bauwerke in Oberösterreich zu erstellen. Daher wurde auch keine allumfassende Übersicht angestrebt, sondern nur Objekte behandelt, die im Handbuch bereits angeführt sind bzw. denen eine überregionale Bedeutung zugesprochen werden kann. Für weitere Erkenntnisse sei wiederum auf die einschlägige Fachliteratur52 verwiesen. 51 Vgl. POLLAK 1985/86 52 Zuletzt: TRAXLER 2004; PLOYER 2013; LANG 2017; TRAXLER 2018
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