Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

260 13 OG Pierbach C/13/1 Neuhaus (Neuhauser Burgstall, Hausberg an der Großen Naarn) C/13/1 Neuhauser Burgstall: Auf einem zum Nagelbach vorgeschobenen Rücken befindet sich die Lagestelle eines namenlosen Burgstalles, nächst dem Bh. Neuhauser, KG. Pierbach; keine Beurkundung. Lage: 24,2 v.u., 11,7 v.r.u. (34). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Lagebeschreibung und die Blattschnittkoordinaten verweisen auf einen nach drei Seiten abfallenden Sporn oberhalb des Naglbaches (KG Pierbach, GST-NR 2249, 2250, usw.). Positive Geländemerkmale eines Sitzes sind hier allerdings nicht erkennbar. Der angeführte „Bh. Neuhauser“ ist nicht eruierbar, der Kleinbauernhof östlich der angeblichen Burgstelle führt den Hausnamen vulgo Mühlberger (heutige Adresse: Sonnleiten 14). Die tatsächliche Lagestelle des Neuhauser Burgstalles befindet sich etwa 1,5 km (!) westnordwestlich des von Grabherr angegebenen Standorts. Die Wehranlage liegt nicht „auf einem zum Nagelbach vorgeschobenen Rücken“, sondern auf einer nach drei Seiten steil abfallenden Rückfallkuppe oberhalb der Großen Naarn. Wenige Meter nördlich der Burgstelle liegt die Hammerschmiede in Naarntal 5, die im Franziszeischen Kataster als „Näuhaushammer“ bezeichnet wird. Im 17. Jhdt. wird das Gebäude als hamer hinder dem Neuhauß bezeichnet. Der Name der Burg dürfte daher Neuhaus gelautet haben. Erhalten geblieben sind der tiefe, aus dem Felsen geschlagene Abschnittsgraben, Einstemmungen am Kernwerk sowie Reste der Massivbebauung. Der Graben der Vorburg wurde jedoch bereits weitgehend eingeebnet. Bei den von Alfred Höllhuber durchgeführten Sondierungen konnten offensichtlich zwei Bauphasen ermittelt werden: Die ältere Holzburg wird einem Freibauern zugeordnet; der jüngere Bau wird als ein in Steinbauweise ausgeführter Herrensitz eines Kleinadeligen interpretiert. Die interessante Burganlage sollte unter Denkmalschutz gestellt werden, bevor sie durch forstwirtschaftliche und sonstige Maßnahmen für immer zerstört wird. B. SCHIFFMANN 1935b, 205 DEHIO 2003, 610 HÖLLHUBER 2004 C. Planskizze von Alfred Höllhuber D. 41215 KG Pierbach, GST-NR 658, (nahe) Naarntal 5 E. X 105343, Y 358287 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk C/13/2 Ruttenstein C/13/2 Ruttenstein: Die Ruine der Burg Ruttenstein auf der Kuppe eines Berges über dem Tal der Großen Naarn gelegen, KG. Hofstetten. 1160 II.14. castrum Rotenstein; 1209 castrum Rotinsteine. Quellen: oöUB II/301 und 360. Lit.: Sekker, S. 233; Götting/Grüll, Burgen in Oö., S. 191; Grüll, Mühlviertel, S. 101; Grabherr, Burgen, S. 234. Lage: 27,1 v.o., 9,2 v.r.o. (34). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die vorzüglich sanierte Burgruine steht unter Denkmalschutz. B. SCHIFFMANN 1935b, 309 NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 65, 20 GÖTTING 1967, 191ff. DEHIO 2003, 611ff.

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