Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

255 11 MG Neumarkt im Mühlkreis C/11/1 Möstling (Gusenlueg, Burgstall) C/11/1 Möstling: Bei der O. Möstling, KG. Matzelsdorf, liegen auf einem Hangsporn ober dem Tal der Kleinen Gusen (Trasse der Pferdeeisenbahn Linz - Budweis) die Ruinen einer nicht gerade kleinen, aber namenlosen Burg. 1499 das Gussenlueg bey dem purckstal. Quelle: oöLA, HA. Freistadt, Hs 5. Lit.: Affenzeller, Neumarkt, S. 247; Grüll, Mühlviertel, S. 142; Grabherr, Burgen, S. 230. Lage: 18,5 v.o., 15,8 v.r.o. (33). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Burgruine befindet sich auf der in der Urmappe als „Burgstall“ bezeichneten Rückfallkuppe, die von der Kleinen Gusen halbkreisförmig umflossen wird. Die Anlage weist nach der Planskizze von Martin Aigner einen annähernd trapezförmigen Grundriss auf. Am nordwestlichen Endpunkt dürfte sich ein viereckiger Turm befunden haben. Gegen Süden und Osten ist bzw. war die Wehranlage von aufwendigen Annäherungshindernissen (Wallgräben) geschützt. Diese wurden leider bei land- und forstwirtschaftlichen Maßnahmen (Bau von Bringungswegen) erheblich beschädigt. (Der äußere Wallgraben ist mittlerweile fast völlig eingeebnet worden). Obwohl das Bundesdenkmalamt von der erheblichen Beeinträchtigung informiert wurde, hat sich die Behörde bislang nicht zu einer Unterschutzstellung der bedeutenden Fundstelle aufraffen können. B. SCHIFFMANN 1935a, 167 SCHIFFMANN 1935b, 185 AFFENZELLER 1954, 247ff. NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 35, 17 REITINGER 1968, 314 DEHIO 2003, 493 C. Planskizze von Martin Aigner D. 41015 KG Matzelsdorf, GST-NR 1328/1, 4300, 4296 E. X 84588, Y 364829 F. Burgruine C/11/2 Kirchberg (Kiraberg, Teufelskirche) C/11/2 Kirchberg: Auf dem 846 m hohen Kirchberg, mundartlich „Kiraberg“ genannt, KG. Trosselsdorf, Mauerreste von beträchtlicher Ausdehnung, keine Beurkundung. Lit.: Affenzeller, Neumarkt, S. 253. Lage: 11,4 v.o., 12,7 v.li.o. (33). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der von Felsgruppen durchsetzte Gipfel des Kirchberges (Kote 852 m) weist offensichtlich die Rudimente einer kleinen Burganlage auf. Die bis zu 1,2 m starken Fundamentmauern grenzen ein etwa rechteckiges Areal (8 x 24 m) ein; an der südöstlichen Seite könnte sich mglw. ein Turm befunden haben, etwas außerhalb sind die verschliffenen Reste eines Grabens erkennbar. Weitere Informationen (etwa über die Zeitstellung der Burgstelle) liegen leider nicht vor, da die angedachte Sondierung durch Alfred Höllhuber vom Grundbesitzer untersagt wurde. Eine lokale Überlieferung berichtet indes von einem sagenhaften „Bettelmann“, der auf dem Kirchberg eine „Kirche“ bauen wollte. Vielleicht ist in dieser Tradition die historisch verbürgte Person des „Steinmetzseppei“ eingeflossen, der um 1880 in einer Höhle unterhalb des Kirchberges hauste. Die angeführte Katastralgemeinde (Trosselsdorf) ist falsch, der Burgstall liegt laut Auswertung der Digitalen Geländemodelle auf den Katastralgemeinden Zeiß und Ottenschlag. B. LOHWOSSER 1929, 290f. REITINGER 1968, 314

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