Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

240 B/9/2 Gstöttenau B/9/2 Gstöttenau: In der O. Gstöttenau, KG. Pupping, stand das kleine Wasserschloß gleichen Namens, welches im Jahre 1884 abgetragen wurde. Über die Grundfesten wurde ein Stadel errichtet, der sich jedoch mit diesen nicht völlig deckt. Der Teich wurde in eine Wiese umgewandelt. Erste Nennung 1317 Stetten ob Everding; 1584 Edelsitz des Niclas Götschl. Quelle: oöUB V/201. Lit.: Sekker, S. 114; Grüll, Innviertel, S. 176; Grabherr, Burgen, S. 130; Heinisch, Denkmale i. Bez. Eferding, S. 120. Lage: 17,5 v.u., 10,5 v.r.u. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Das Schloss Gstöttenau befand sich am orographisch rechten Ufer eines Donau-Altarmes. Das Areal ist heute teilweise von einer modernen Wohnsiedlung überprägt, Spuren des Schlosses sind nicht mehr erkennbar. Auch wenn sich der Ansitz an einem Altarm befand, so ist seine Ansprache als „kleines Wasserschloss“ zu problematisieren. In den Darstellungen von Johann Seyfried Hager (um 1667) und Georg Matthäus Vischer (1674) ist jedenfalls nur ein Landschloss zu erkennen. Als Vorgängeranlage des Schlosses wird von Werner Lugs das antike Kleinkastell Joviacum angenommen. Entsprechende Funde bzw. Befunde konnten von dem Regionalforscher allerdings bislang nicht vorgelegt werden. Falls seine Berechnungen stimmen sollten, so wäre hingegen das etwa 1,2 km entfernte Kloster Pupping als Lagestelle des Kastells in Erwägung zu ziehen, wo von Franz Gillmayr (Linzer Stadtmuseum/Nordico) im Bauschutt römische Dachziegel geborgen werden konnten. B. PILLWEIN 1830, 245 SEKKER 1925, 114 SCHIFFMANN 1935a, 394 GRÜLL 1964, Nr. 39, 176 NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 173, 31 REITINGER 1968, 342 LUGS 1996, 164 https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Gst%C3%B6ttenau C. HAGER 1667, 53 VISCHER 1674, 67 D. 45025 KG Pupping, GST-NR 1681, 1682; (nahe) Gstöttenau 42 E. X 50296, Y 354757 F. Nicht mehr erhaltener Ansitz / Burgstelle / Wehranlage (evtl. untertägige Befunde) B/9/3 Hochhaus (Taubenbrunn) B/9/3 Hochhaus: Geringes Erdwerk eines Sitzes in der O. Taubenbrunn, KG. Oberschaden. Erste Nennung 1371 „Hochhaws zw Taubenprunn“. Quelle: oöLA, HA. Eferding, Schaunberger Urbar, fol. 38. Lage: 11,6 v.u., 6,1 v.r.u. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal beim Anwesen vulgo Tischlerhaus (Gütl am Anger) in Taubenbrunn 10 (45020 KG Oberschaden, GST-NR 923). Das postulierte „Erdwerk eines Sitzes“ ist allerdings weder in historischen Kartenwerken (Urmappe) noch im modernen ALSGeländemodell erkennbar. In der landeskundlichen Literatur ist das Erdwerk völlig unbekannt. Nach Konrad Schiffmann bezieht sich die urk. Nennung von 1371 Hochhaws zw Taubenprunn nicht auf das Erdwerk eines Sitzes, sondern auf ein Bauernhaus. Der Hof- bzw. Hausname „Hochhaus“ ist in der Ortschaft Taubenbrunn allerdings nicht eruierbar. B. SCHIFFMANN 1935a, 184 (Taubenbrunn) SCHIFFMANN 1935a, 471 (Hochhaus) SCHIFFMANN 1940, 104 (Taubenbrunn)

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