Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

213 9 OG Pupping B/9/1 Brandstatt (Prantstat) B/9/1 Brandstatt: In der O. Brandstatt, KG. Pupping, befand sich ein Edelsitz, der jedoch völlig verschwunden ist. Erste Nennung 1371. 1668 XI.26. Das Gebeu außer der Dachung alls ödt vnd vil Auen vnd Grundtstukh durch den Thonaufluß ins Wasser gelegt vnd zunichten gemacht worden. Quelle: oöLA, HS. Schaunberg-Eferding, Schb. 33. Lit.: Sekker, S. 212; Grüll, Innviertel, S. 173. Lage: 18,3 v.u., 8,0 v.r.u. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Sitz ist nicht „völlig verschwunden“, wie Grabherr fälschlicherweise meint, sondern ist im Anwesen vulgo Brandstattgut in Brandstatt 1 aufgegangen. Der Gutshof wird im Josephinischen Lagebuch (1787) explizit als „Schlössl“ bezeichnet, als Besitzer wird Fürst von Starhemberg genannt. Heute ist hier die Pension Webinger untergebracht. Aufgrund von erheblichen Um- und Zubauten kann das zweigeschoßige Gebäude nur mehr ansatzweise das Aussehen eines niederadeligen Ansitzes vermitteln. Eine bauhistorische Untersuchung durch den Architekten Roland Forster wurde angekündigt. B. GRÜLL 1964, Nr. 11, 173 C. HAGER 1667, 54 VISCHER 1674, 140 D. 45025 KG Pupping, GST-NR .130/1, Brandstatt 1 E. X 51332, Y 355527 F. Sitz, stark umgebaut B/9/2 Gstöttenau B/9/2 Gstöttenau: In der O. Gstöttenau, KG. Pupping, stand das kleine Wasserschloß gleichen Namens, welches im Jahre 1884 abgetragen wurde. Über die Grundfesten wurde ein Stadel errichtet, der sich jedoch mit diesen nicht völlig deckt. Der Teich wurde in eine Wiese umgewandelt. Erste Nennung 1317 Stetten ob Everding; 1584 Edelsitz des Niclas Götschl. Quelle: oöUB V/201. Lit.: Sekker, S. 114; Grüll, Innviertel, S. 176; Grabherr, Burgen, S. 130; Heinisch, Denkmale i. Bez. Eferding, S. 120. Lage: 17,5 v.u., 10,5 v.r.u. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Das Schloss Gstöttenau befand sich am orographisch rechten Ufer eines Donau-Altarmes. Das Areal ist heute teilweise von einer modernen Wohnsiedlung überprägt, Spuren des Schlosses sind nicht mehr erkennbar. Gegenüber lag das Bräuhaus in Gstöttenau 3, das heute noch als Gasthaus Schickerbauer vorhanden ist. Auch wenn sich der Ansitz an einem Altarm befand, so ist seine Ansprache als „kleines Wasserschloss“ zu problematisieren. In den Darstellungen von Johann Seyfried Hager (1667) und Georg Matthäus Vischer (1674) ist jedenfalls nur ein Landschloss zu erkennen. Als Vorgängeranlage des Schlosses wird von Werner Lugs das antike Kleinkastell Joviacum angenommen. Entsprechende Funde bzw. Befunde konnten von dem Regionalforscher allerdings bislang nicht vorgelegt werden. Falls seine Berechnungen stimmen sollten, so wäre hingegen das etwa 1,2 km entfernte Kloster Pupping als Lagestelle des Kastells in Erwägung zu ziehen, wo von Franz Gillmayr (Restaurator des Linzer Stadtmuseum/Nordico a. D.) tatsächlich römische Dachziegel geborgen werden konnten. B. SCHIFFMANN 1935a, 394 GRÜLL 1964, Nr. 39, 176 NEWEKLOWSKY 1965, Nr. 173, 31

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