Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

210 2 MG Aschach an der Donau B/2/1 Harrach (Aschach, Neuhof) B/2/1 Harrach / Aschach: Schloß, erbaut nach 1570 an der Stelle des vordem hier gestandenen Freisitzes Neuhof, KG. Aschach. Quelle: oöLA, HA. Eferding, Schaunberger Urbar, fol. 142. Lit.: Sekker, S. 12; Grüll, Innviertel, S. 15; Büttner, Burgen a. d. Donau, S. 28; Grabherr, Burgen, S. 24; Dehio, OÖ., S. 26. Lage: 25,0 v.u., 9,3 v.r.u. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Vorgängeranlage des Schlosses Harrach (Aschach) war der Freisitz Neuhof. B. SEKKER 1925, 12ff. HAINISCH 1933, 15ff. GRÜLL 1964, 15f. https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Aschach_an_der_Donau C. VISCHER 1674, 9 D. 45003 KG Aschach an der Donau, GST-NR .182, .184; 253/1; 253/9, .432, 254/14; Harrachstraße 1 E. X 50916, Y 358447 F. Schloss B/2/2 Sienerberg (Sinnerberg, Sierner, Weinberg) B/2/2 Burgstall: Flurname auf dem Sierner (ehem. Weinberg), MG. und KG. Aschach, im Luftbild erkennbarer umlaufender Graben, im Gelände nur teilw. feststellbar. Quellen: oöLA, HA. Eferding, Schaunberger Urbar, fol. 92 und 93. Lit.: Heinisch, Denkmale i. Bez. Eferding, S. 26. Lage: 26,4 v.u., 9,5 v.r.u. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Kuppe des ehem. Weinberges würde sich eventuell für eine ur- oder frühgeschichtliche Höhensiedlung eignen; der postulierte „umlaufende Graben“ ist aber weder in historischen Kartenwerken (Urmappe) noch im modernen ALS-Geländemodell erkennbar. Das angebliche Erdwerk konnte auch bei wiederholten Feldbegehungen nicht verifiziert werden. Ein niedriger Wall an der Ostflanke der Kuppe ist als landwirtschaftliche Terrassierung anzusprechen. Die daran anschließende Vertiefung ist die Lehmgrube des ehem. Ziegelwerkes Obermayr in Aschach.73 Für eine mögliche frühere Besiedlung des Sienerberges spricht indes, dass bei Bauarbeiten eine aus Bronze gegossene Scheibenfibel (Dm 2,4 cm) mit roten Grübchenemailresten und Darstellung eines Raubvogels im Abflug aufgelesen werden konnte. Das Fundobjekt wird dem frühen Mittelalter zugeordnet. Die drei Skelette, die im Jahre 1987 von der Archäologin Christine Schwanzar (Oö. Landesmuseum) freigelegt wurden, konnten aufgrund fehlender Grabbeigaben nicht zeitlich bestimmt werden. Es wird aber vermutet, dass sie in Zusammenhang mit einem mittelalterlichen Pestfriedhof stehen könnten. Konrad Schiffmann meint im ersten Teil seines Ortsnamenbuches, dass sich der in Schaunberger Urkunden angeführte Burgstall (urk. 1230 Nider Purchstal, 1371 Purchstal, 1526 Purchstal) auf den Sienerberg beziehe (im zweiten Teil seiner Monographie ist davon nicht mehr die Rede). Die urk. Nennungen dürften sich aber mglw. auf den Burgstall Niedernburg am linken Donauufer beziehen, wo sich ebenfalls ein Weinberg befand → P/6/8. B. HAINISCH 1933, 26 SCHIFFMANN 1935a, 167 73 Anmerkung: Hier befanden sich die Rudimente einer historischen Feldbahn, die mittels einer aufwendigen Brücke mit dem Ziegelwerk Obermayr verbunden war (Vgl. STEINGRUBER 1987, 145).

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