Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

158 A. Benedikt Pillwein erwähnt das fragliche Schloss von Pischelsdorf mit folgenden Worten: „In dem bair'schen Bruderkriege 1504 ward hier die Kirche, wohin viele Bauern ihr Habe geflüchtet, vom Grafen von Helfenstein geplündert, das Schloss angezündet, wobey das Feuer auch die Kirche ergriff.“ Das angeführte Schloss ist aber in der Innviertler Ortschaft Pischelsdorf nicht nachweisbar. Es liegt offensichtlich eine Verwechslung mit dem bayerischen Schloss Pischelsdorf in der gleichnamigen Ortschaft vor (Gem. Simbach, Landkreis Dingolfing-Landau, Niederbayern). B. PILLWEIN 1832, 271 SCHIFFMANN 1935a, 105 C. D. E. F. Kein Ansitz / Burgstelle / Wehranlage in OÖ erkennbar → Bayern A/32/6 Aich A/32/6 Aich: Der Sitz zu Aich, O. Aich, KG. Pischelsdorf, ist nicht lok. 1225 Dominus de Aich. Quelle: oöUB I/267. Lage: 25,8 v.o., 2,8 v.li.o. (46). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die postulierte „Ortschaft Aich“ besteht nur aus dem Aichergut zu Sindlberg mit Austragshaus (KG Erlach, Aich 1). Merkmale eines Sitzes sind nicht erkennbar. Die im Handbuch angeführte Katastralgemeinde (Pischelsdorf) ist falsch, der Gutshof liegt in der KG Erlach. Der Sitz des urk. 1225 genannten Dominus de Aich dürfte mglw. in Bayern gelegen haben. B. SCHIFFMANN 1940, 45 C. D. 40104 KG Erlach, Aich 1 E. X -17198, Y 332734 F. Nicht lokalisierter Ansitz / Burgstelle / Wehranlage A/32/7 Engelschärding (Engelschalling) A/32/7: Engelschaling: Der Sitz Engelschaling entweder in oder bei O. Engelschaling, KG. Humertsham, ev. das verworfene Erdwerk im Hang des Siedelberges ober der Straße zwischen Humertsham und Engelschaling. 1217 Eribo de Engelschaling. Quelle: Sbg.UB I/837. Lage: 25,7 v.u., 3,0 v.li.u. (46). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als die postulierte Ortschaft „Engelschaling“ in der OG Pischelsdorf völlig unbekannt ist. Offensichtlich ist der Weiler Engelschärding gemeint, welcher im Franziszeischen Kataster als „Engelsharding“ bezeichnet wird. Die angeführten Blattschnittkoordinaten verweisen auf einen namenlosen Sporn am westlichen Hang des Siedelberges (KG Humertsham, GST-NR 671/1, 673, usw.). Das postulierte „verworfene Erdwerk“, das sich hier befinden soll, konnte bei der archäologischen Landesaufnahme des Bezirkes Braunau durch M. Pollak und A. Stelzl nicht verifiziert werden. In den ALS-Daten ist es ebenfalls nicht erkennbar. Der gesuchte Sitz dürfte in der bayerischen Ortschaft Engelschalling zu lokalisieren sein (Gemeinde Fridolfing, Landkreis Traunstein, Oberbayern). B. SCHIFFMANN 1935a, 260

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