Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

154 32 OG Pischelsdorf am Engelbach A/32/1 Edelmann am Berg (Wasserperg) A/32/1 Berg: Der Sitz am Berg, jetzt Bh. Edelmann am Berg, KG. Gschwendt. 1170 Herlub de Amperg; 1503 Sigmund Prantstetter am Perg. Quellen: oöUB I/237; oöLA, Schl.A., Hs 44, fol. 81. Lage: 26,0 v.u., 6,4 v.r.u. (45). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Sitz ist mit dem bäuerlichen Anwesen vulgo Edelmann am Berg zu identifizieren. Der aus dem 16. Jhdt. stammende Innviertler Vierseithof liegt nach DEHIO „festungsartig erhöht“ auf einer Bergkuppe. Urk. 1581 Wasserperg. B. SCHIFFMANN 1935b, 502 REITINGER 1968, 338 BAUMERT ²1985, 30 DEHIO 2020, 718 C. D. 40108 KG Gschwendt, GST-NR 1297, Berg 1 E. X -21804, Y 330960 F. Ansitz, stark umgebaut / Nachfolgebau A/32/2 Schlossberg (Harter Schlossberg) A/32/2 Schloßberg: Verwallung auf dem Schloßberg, O. Hart, KG. Gschwendt. Das Erdwerk könnte auch eine ma. Anlage gewesen sein, wofür sich eine Beurkundung anbieten würde, nämlich 1349 II.14. Ott der Smaczhawser verschreibt seiner Frau Gedrawt seine Hube zu „Pyscholfstorf vnd seinen sicz zw Lewching sampt der mul ze Lewching“. Quelle: oöUB VII/94. Lage: 26,8 v.u., 0,8 v.r.u. (45). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die Wehranlage am Harter Schlossberg besteht aus einem langgezogenen Mittelwerk von etwa 180 m Länge und 40 m Breite, das durch einen tiefer liegenden Bering geschützt wird. Eine trichterförmige Senke auf dem Plateau ist vermutlich als Rudiment einer einstmals mächtigen Zisterne zu deuten. Marianne Pollak berichtet: „Der Höhenrücken ist durch das Ausheben eines die Seitenflanken begleitenden Grabens und das Ausbringen des Aushubes auf das Plateau zu einer mächtigen Befestigungsanlage ausgebaut, deren äußeres Erscheinungsbild frühen Holzburgen des 11. Jhs. entspricht, doch ist bislang eine urkundliche Zuordnung nicht möglich. Das Nordende der Anlage ist durch einen aufgelassenen Steinbruch teilweise zerstört. In diesem Aufschluß sind auch mächtige, in den Konglomerat eingetiefte Zisternenschächte sichtbar. Eine weitere Mulde vor dem Nordende des Plateaus weist auf eine weitere Zisterne hin. An der Ostseite schließen an die Anlage gut ausgeprägte Wölbackerbeete an.“ Die Wehranlage am Harter Schlossberg ist nach M. Pollak als Holzburg des frühen Hochmittelalters zu deuten. Die Interpretation als frühe Rodungsburg wird auch durch unmittelbar anschließende, mächtige Wölbackerfluren gestützt. Die Archäologin verweist auch auf die große Ähnlichkeit der Innviertler Wallburg mit der Erd-Holzburg »Salbüel« von Hergiswil (Gem. Hergiswil bei Willisau, Kanton Luzern, Schweiz). Die von Werner Meyer archäologisch untersuchte Wehranlage stammt aus der 2. H. d. 10. Jhdts. Die im Handbuch vorgeschlagene Beurkundung hat nach der Urkundendatenbank der Universität Köln (Monasterium) mit dem Harter Schlossberg überhaupt nichts zu tun: Die Hube zu Pyscholfstorf bezeichnet eine Hube in der bayerischen Ortschaft Pischelsdorf (Gem. Simbach, Landkreis Dingolfing-

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