Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1300 16 OG Sipbachzell T/16/1 Leombach T/16/1 Leombach: Ehemaliges Wasserschloß, durch baulichen Substanzverlust des Schloßcharakters entkleidet, als Maierhof genutzt, in der O. und KG. Leombach. 1299 Leubenpach. Quelle: MG Hist. XXV/672. Lit.: Pillwein, Traunkreis, S. 370; Rolleder, Steyr, S. 269; Sekker, S. 141; Fritsch, Wasserschlösser (Diss. im oöLA); Grüll, Innviertel, S. 142; Grabherr, Burgen, S. 359. Lage: 28,0 v.o., 2,1 v.li.o. (50). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Norbert Grabherr identifizierte das ehem. Wasserschloss mit dem Meierhof in Leombach 1. Diese Behauptung ist falsch. Wie man in der Urmappe deutlich erkennen kann, befand sich der Meierhof der Herrschaft Leombach westlich des ehem. Schlossareals. Über die tatsächliche Lage von Wasserschloss und Bauhof gibt auch die Darstellung von Georg Matthäus Vischer von 1674 Auskunft. Gebäudeteile des Schlosses dürften in den Anwesen vulgo Bräuhaus (Tafern) in Leombach 3, Jägerhaus (Stöckl das große) am Schlossweg 6 sowie in dem Pointhaus am Schlossweg 4 aufgegangen sein. Die angeführten Gebäude wurden in den letzten Jahren allerdings erheblich umgebaut. Es ist zu bezweifeln, dass sich originale Bauteile des Schlosses bis heute erhalten hätten. Noch vorhanden ist indes die Schlosskapelle, die sich dzt. in einem ruinösen Zustand befindet. B. ROLLEDER 1894, 269ff. SEKKER 1925, 141ff. SCHIFFMANN 1935b, 124 REITINGER 1968, 396 BAUMERT ²1985, 136 https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Leombach C. HAGER 1667, 102 VISCHER 1674, 91 D. 51214 KG Leombach, GST-NR 104/1, 111, 95/2 usw.; (nahe) Leombach 3, Schlossweg 4 + 6 E. X 56606, Y 332167 F. Nicht mehr erhaltener Ansitz / Burgstelle / Wehranlage; Schlosskapelle erhalten T/16/2 Weyer T/16/2 Weyer: Der Sitz am Weyer befand sich in einem jetzt aufgefüllten Teich, Grundparzellen Nr. 61–66 nächst dem Haus Nr. 16 der O. und KG. Leombach. 1387 Ortolf der Moser am weyer; ca. 1580 der Süz am Weyer. Quellen: Hoheneck, III/437; oöLA, Anschlag Leombach, Schl.A. Hs 16/3, fol. 144. Lit.: Rolleder, Steyr, S. 274. Lage: 26,7 v.u., 1,1 v.li.u. (50). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die im Handbuch als Standort des Sitzes am Weyer angeführten Parz. Nr. des Franz. Kat. (61–66) befinden sich in der Talung des Weyerbaches, wenige Meter südlich der Hofmühle in Leombach 8, die einst zu der Herrschaft Schloss Leombach gehörte (heute: KG Leombach, GST-NR 61, 62/2, 63, 6471, 64/2, 65). Positive Geländemerkmale des „Sitzes am Weyer“ und des „jetzt aufgefüllten Teiches“ sind weder in historischen Kartenwerken (Urmappe) noch im modernen ALS-Geländemodell erkennbar. Der irrige Eintrag entstand durch die unkritische Übernahme eines missverständlichen Textes von Anton Rolleder (1894), der den Sitz Weyer „unweit der Ortschaft Leombach“ verortet hat. Die Behauptung ist an sich nicht ganz unrichtig, denn der tatsächliche Standort des Sitzes (beim Mayrgut in Weyerbach) befindet sich etwa 3 km nordöstlich der Ortschaft Leombach. Die nächstgelegene Ortschaft ist aber nicht Leombach, sondern Weißkirchen an der Traun. Der Burgstall und der Gutshof

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