125 „Über die Lage ihres Edelsitzes läßt sich nur eine Vermutung aussprechen. Wenn wir den Ort Moosbach von Osten aus betrachten, so sehen wir, wie zwei Hügel zu beiden Seiten der Kirche in viereckiger Form gegen die Ebene des Moosbaches abfallen. Auf dem einen steht heute der Pfarrhof mit den umfangreichen Wirtschaftsgebäuden, der früher, wie man bei einer Röhrenlegung bemerkte, viel näher an den Rand des Hügels gebaut war. Beide Hügel waren vielleicht einst von Wassergräben umgeben. Auf diese deuten noch 2 Weiher (im 16. Jh. waren deren 3) am Fuße des einen Hügels hin. Dort mochte sich der adelige Sitz mit den Wirtschaftsgebäuden der Moosbacher erhoben haben; inmitten die Kapelle an Stelle der heutigen Pfarrkirche.“ Der Regionalforscher Franz Maier problematisiert den Bestand eines Schlosses Moosbach. Er geht aber von einem einfachen Sitz aus, der sich vermutlich auf dem Areal des alten Pfarrhofes bzw. nahe der Pfarrkirche hl. Petrus befunden hat. B. TETTINEK 1865, 57f. BENESCH 1907a, 6 BERGER 1907, 21f. KRIECHBAUM 1932, Nr. 247, 177 SCHIFFMANN 1935b, 188 POLLAK 1992, Nr. 215, 250 MAIER 2006 C. D. 40226 KG Waasen, GST-NR 250/1, (nahe) Moosbach 4 E. X -12413, Y 341102 F. Nicht mehr erhaltener Ansitz / Burgstelle / Wehranlage A/24/3 Schlossberg (Schloßholz, Hufnagl) A/24/3 Schanze: Auf der „Schloßberg“ genannten, waldigen Lehne, O. Hufnagl, KG. Waasen, befinden sich die Reste einer (wahrscheinlich latène-zeitlichen) Viereckschanze; keine Beurkundung. Lit.: Berger, Aus Moosbachs verg. Jh., Br. Hmkde., H. 2, S. 63; Reitinger, Ur- und frühgesch. Funde in OÖ, S. 302. Lage: 9,3 v.o., 13,9 v.li.o. (46). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der westliche Teil des sog. Schachawaldes wird von der indigenen Bevölkerung als „Schlossberg“ bezeichnet, doch auch der Flurname „Vogeltenn“ ist überliefert. Das Waldgebiet weist zwei interessante Flurdenkmale auf, und zwar ein ovales Erdwerk südlich des Engelhofes in Matzelsberg sowie eine mächtige Befestigung oberhalb der Rotte Hufnagl. Diese bereits im 19. Jhdt. bekannte Wehranlage weist zwei mächtige, etwa 4 m hohe und 27 m (Nordflanke) bzw. 33 m (Westflanke) lange Erdwälle auf, die rechtwinkelig aneinander stoßen. Den Erdbastionen ist ein Entnahmegraben vorgelagert. Nach der Planskizze von Johann Lamprecht dürfte es auch eine Ostflanke gegeben haben, diese ist aber heute nicht mehr vorhanden, vermutlich wurde sie bei forstwirtschaftlichen Maßnahmen zerstört. Zur Forschungsgeschichte: Bereits im Jahre 1865 wird die Befestigung von Johann E. Tettinek, dem damaligen k. u. k. Bezirksvorsteher von Mauerkirchen, erwähnt: „Im Schacherwalde in gerade Richtung mit dem Pfarrhofe, im sogenannten Schloßholz, sind die Ruinen einer Burg von Gedenkzeugen noch gesehen worden. Den Wall und die Grundfesten sieht man noch. Von dieser Burg ging ein unterirdischer Gang zum Schlosse in Wasen, welches aus Backsteinen erbaut, mit zwei Weihern rings herum befestigt, durch 2 Zugbrücken zugänglich war.“ Im Jahre 1907 erfolgte eine Begutachtung durch den kaiserlichen Rat Ludwig Benesch. Sein Bericht in der Linzer Tagespost:
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