Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1233 https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Neuwartenburg C. D. 50327 KG Wartenburg, GST-NR .151, .157, Neuwartenburg 1 + 2 E. X 21691, Y 319277 F. Schloss R/28/8 Perkheim (Bergheim, Ader, Urzenbauer) R/28/8 Perkheim: Die Lagestelle des Sitzes Perkhaim befindet sich am Fuße des Kohberges oberhalb des Bh. Urzenbauer, O. Ader, KG. Timelkam, auf den Grundparzellen Nr. 356 und 353 (Wald). 1452 Jörg Perkchaimer vnd seine geswistred habent zu Lehen den „sicz vnd den hof zu Perkhaim in Schöndorffer pharr”. Quelle: oöLA, Wallseer LB., pag. 51, NE (Xerox) Hs 287. Lit.: Zauner, Vöcklabruck, S. 281-289. Lage: 0,5 v.o., 1,0 v.li.o. (66). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist schon einmal, als sich die Koordinaten, die Parzellennummern und die Lagebeschreibung erheblich widersprechen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf den östlichen Teil der heutigen Ader-Siedlung in Bergham (KG Timelkam, GST-NR 361/57, usw.). Die Parz. Nr. des Franz. Kat. (353, 356) verweisen jedoch auf das Areal zwischen der heutigen Ader-Siedlung in Bergham und der Wiener Straße B1 (KG Timelkam, GST-NR 353/1, 361/2, 1093/1, usw.). Positive Geländemerkmale des Sitzes Perkheim sind weder hier noch dort vorhanden, aber auch den „Bh. Urzenbauer“ sucht man auf diesem Areal vergebens. Die Lagebeschreibung („am Fuße des Kohberges oberhalb des Bh. Urzenbauer“) ist ebenfalls nicht nachvollziehbar, da sich der Koberg und der gleichnamige Weiler ganz woanders befinden, und das Urzenbauerngut dieselbe Seehöhe wie der Sitz Perkheim aufwies (ca. 500 m ü. M.). Anlässlich der archäologischen Landesaufnahme des Attergaus durch Marianne Pollak (BDA) und Johann Eicher (Heimatverein Attergau) konnte die tatsächliche Lagestelle des Sitzes Perkheim erhoben werden. Der Burgstall befindet sich auf einem nach zwei Seiten steil abfallenden Sporn oberhalb der Talniederung der Dürren Ager (KG Timelkam, GST-NR 361/1, 373/1, 372). Im ALSGeländemodell ist deutlich zu erkennen, dass der Sitz aus einem etwa rechteckigen, kaum überhöhten Mittelwerk besteht (Ausmaße ca. 25 x 28 m), das von einem Entnahmegraben umgeben ist. Hier dürfte sich ein rechteckiger Steinturm (Ausmasse ca. 20 x 25 m) befunden haben, dessen Fundamente aber obertägig nicht erkennbar sind. Das Flurdenkmal wurde begrüßenswerterweise unter Denkmalschutz gestellt. Wenige Meter nördlich des Burgstalles befand sich das bäuerliche Anwesen vulgo Urzenbauerngut (Urzenhof, Berghammerhof zu Bergham), das der kleinen Herrschaft als Bauhof diente (alte Adresse: Ader 6). Der baufällige Gutshof wurde nach den Aufzeichnungen von Siegfried Offenberger (Timelkamer Archiv-Museum) im Jahre 1980 demoliert. Verschliffene Baureste, wie etwa ein Brunnenschacht, waren aber noch lange Zeit sichtbar. Das Areal ist heute eine planierte Wiesenfläche (KG Timelkam, GST-NR 373/1, 361/4). B. BERLINGER 1926, 200 REITINGER 1968, 103 u. 413 ZAUNER 1971, 344 POLLAK 2007b, 17196 https://de.wikipedia.org/wiki/Burgstall_Perkheim 196 Anmerkung: Die in der Urmappe ersichtliche Terrainveränderung wenige Meter nördlich des Weilers Ader bezeichnet allerdings nicht den Sitz Perkheim, sondern eine Materialentnahmegrube (50321 KG Timelkam, GST-NR 386, 388, 384/1 – 2).

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