1222 Marianne Pollak konnte bei einer Begehung im Jahre 1995 noch mehr Details der Wehranlage erkennen. Die Archäologin berichtet: „Rund 200 Höhenmeter über der Wasenanlage Oberhehenfeld springt aus dem nach Norden abfallenden Hang des Gahberges eine als Schlossberg bezeichnete Rückfallkuppe vor. Sie wird an der Westseite von einem mächtigen Wall mit Graben geschützt; das erhöhte Plateau ist von tiefer gelegenen Terrassen umgeben. Auf dem Plateau zeigen sich mehrere von Zisternen stammende Einsenkungen und an seinen Rändern Anhäufungen von Bruchsteinen sowie Trockenmauerreste, die auf eine Steinbebauung hindeuten. Für die Wehranlage liegt keine unmittelbare Beurkundung vor; aufgrund der Zugehörigkeit zur Herrschaft Kammer, die bis 1260 im Besitz der Schaunberger war, ist ein Zusammenhang mit diesem Geschlecht anzunehmen.“ Weitere Erkenntnisse bezüglich des Alters der Wehranlage verdanken sich den Forschungen von Peter Wächter (Oö. Landesmuseum). Bei Begehungen konnten Bruchstücke der Weisshafnerkeramik, Armbrustbolzen, geschmiedete Nägel sowie neolithische Steingeräte aufgelesen werden. Die Oberflächenfunde wurden dem Heimathaus Schörfling übergeben und können dort besichtigt werden. Sie belegen eine neolithische Höhensiedlung und eine mittelalterliche Burgstelle. Vielleicht befand sich hier der Standort der bislang nicht lokalisierten Vest Wasen in dem Atergew, die sich vom 12. bis Mitte des 14. Jhdts. urkundlich nachweisen lässt. B. SCHIFFMANN 1935b, 364 GRÜLL 1963, Nr. 38, 144 REITINGER 1968, 390 POLLAK 2007b, 17 C. D. 50309 KG Kammer, GST-NR 975/1 E. X 21888, Y 308425 F. Burgstall
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