Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1204 R/19/4 Kölbl (Kölbel) im Burgstall (Gut am Burgstall, Himmelreich) R/19/4 Burgstall: Auf dem in einem Sporn auslaufenden Hochplateau, zwischen der Straße von Puchheim nach Aurach und der Dürren Ager, liegt der Bh. Köbel in „Burgstall“, Haus Nr. 6 der O. Himmelreich, KG. Unterregau, kein, eine solche Bezeichnung rechtfertigendes Erdwerk nachweislich (abgesehen von einem tief eingefurchten Hohlweg quer durch den Sporn). 1580 Purgstal bey der Aurach. Lit.: Schiffmann, OL I/167. Lage: 5,0 v.o., 16,2 v.li.o. (66). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag verweist auf das bäuerliche Anwesen vulgo Kölbl im Burgstall (Gut am Burgstall) in Himmelreich 6. Positive Geländemerkmale eines Sitzes oder einer Wehranlage sind in der näheren Umgebung des Gutes nicht erkennbar. Ob sich die urkundliche Nennung von 1580 Purgstal bey der Aurach auf das Kölblgut bezieht, ist überdies höchst fraglich. Erwähnenswert ist die lokale Überlieferung, die von einem „unterirdischen Gang“ berichtet, der sich hier befinden soll. Auffällig erscheint der nach drei Seiten abfallende Sporn etwa 0,3 – 0,4 km nordöstlich des Gutes. Positive Merkmale eines ehem. Sitzes oder einer ehem. Wehranlage sind aber im LiDAR konkret nicht erkennbar (50324 KG Unterregau, GST-NR 584, 582/1). B. SCHIFFMANN 1935a, 167 SCHIFFMANN 1935b, 55 REITINGER 1968, 346 C. D. 50324 KG Unterregau, GST-NR .58, 588, 587/1, (nahe) Himmelreich 6 50324 KG Unterregau, GST-NR 584, 582/1 E. 26583,87 / 315226,67 26779,00 / 315492,58 F. Fragliche / Mögliche Befestigung R/19/5 Himmelreich I R/19/5 Erdwerk: Namenloses Erdwerk auf den Grundparzellen Nr. 636-638 nächst dem Haus Nr. 3 der O. Himmelreich, KG. Unterregau; keine Beurkundung. Lage: 4,6 v.o., 16,4 v.li.o. (66). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). Der Eintrag verweist auf das Areal beim Anwesen vulgo Drexlerpoint (Traxlerhäusl) in Himmelreich 3. Die angeführten Parz. Nr. des Franz. Kat. (636, 637, 638) verweisen auf Grundstücke nordöstlich und südöstlich der Sölde. Positive Geländemerkmale des Erdwerks sind in den ALS-Daten nicht erkennbar (KG Unterregau, GST-NR 635, 636, 637/1, 632/4, 639/1 – 4). Nach dem Bericht von Josef Reitinger (Oö. Landesmuseum) sind die beiden Erdwerke in Himmelreich als dubios zu taxieren: "Bei der Hangformung gegenüber dem Gasthaus Himmelreich (Neuhuber, Himmelreich Nr. 1) und am Standplatz des Gasthauses selbst, die beide von N. Grabherr als ehemalige Burgställe angesprochen wurden, handelt es sich um natürliche Terrainformungen ohne jeden artifiziellen Charakter (Autopsie 1967)." Obwohl die negative Beurteilung des Landesarchäologen bereits im Jahre 1968 publiziert wurde, beharrte Grabherr auf seiner irrigen Einschätzung. B. REITINGER 1968, 346 C.

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