Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1199 T/18/3 Stockham T/18/3 Burgstall: Geringes Erdwerk beim Bh. Burgstaller in der O. Stockham, KG. Schnelling (siehe auch 3/1). Ca. 1465 Dietreich Purkhstaler hat zu Lehen 6 ß Pfening gelts gelegen auf dem gut purkhstal in Stainakircher pharr. Quelle: oöLA, NE (Xerox) Hs 273, fol. 70v. Lage: 13,3 v.u., 15,3 v.r.u. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Datensatz beruht auf einem irrigen Eintrag im Ortsnamenbuch von Konrad Schiffmann (1935), der von Norbert Grabherr ohne jegliche Überprüfung übernommen wurde. Schiffmann schreibt: „Burgstall, Bhs. in Stockham, G. Steinerkirchen a. Tr., B. Lambach. — 1467 Purkstall. Oö. Stiftsurb. II 337, n. 113.“ Das angeführte „Bauernhaus Burgstaller“ ist aber in der Ortschaft Stockham nicht eruierbar. Das von Grabherr postulierte „Erdwerk in der O. Stockham“ ist ebenso nicht vorhanden. Der Fehler entstand durch Verwechslung der Ortschaften Steinerkirchen an der Traun und Steinerkirchen am Innbach. Die urk. Nennung von ca. 1465 Dietreich Purkhstaler hat zu Lehen 6 ß Pfening gelts gelegen auf dem gut purkhstal in Stainakircher pharr bezieht sich nämlich auf das Burgstallergütl in der Ortschaft Burgstall (MG Kematen im Innbach). Dieser Weiler gehörte zeitweise zur Pfarre Steinerkirchen am Innbach (→ Burgstall E/11/1). Die Verlegung der historischen Nachricht nach Steinerkirchen an der Traun ist grundsätzlich falsch, da der Ort im Mittelalter Rugenheim genannt wurde. B. SCHIFFMANN 1935a, 168 JANDAUREK 1957a, 73 u. 111 KRAWARIK 1996/97, 59 C. D. E. X 48181, Y 324797 (Lagestelle nach N. Grabherr) F. Kein Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage erkennbar → E/11/1 DATENSATZ / DATENSÄTZE IN KORREKTE GEMEINDE TRANSFERIERT: T/18/4a Burgstall (Buchschacher) T/14/1 Urtal: Der Sitz Urtal ist mit seiner Lagestelle auf den Grundparzellen Nr. 977 und 981 anzunehmen, da dort teilweise Mauerzüge beim Ackern angefahren wurden, die Flur heißt „Burgstall“ und gehört zum Haus Nr. 1 (Burgschacher) der O. Oberaustall, KG. Sattledt. Ca. 1180 Erchenbert de Urtal, ministerialis ecclesie wirceburgensis; 1309 VII.22. Sigmar Abt zu Lambach verleiht dem Chunrat ze Avwertal den „gantzen hoff ze Avwertal“. Quellen: oöUB II/370 und V/20. Lit.: Jandaurek, Das Alpenvorland, S. 43. Lage: 13,7 v.u., 8,8 v.r.u. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die als „Burgstall“ bezeichnete Flur befindet sich etwa 100 m südlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Buchschacher (Buchschachmayr, Buchschachermühle) in Oberaustall 1 (Parz. Nr. 977 des Franz. Kat.). Hier wurden im Jahre 1954 „römische Tubuli, Imbrices und Terra Sigilata“ geborgen. Die Fundstelle in Oberaustall sowie eine weitere in Albersdorf wurden ab 2016 vom Institut für Klassische Archäologie an der Universität Wien mittels Bodenmagnetik und Bodenradar untersucht. Die Ergebnisse sollen in einer Masterarbeit niedergelegt werden. Die von N. Grabherr angeführte Katastralgemeinde (Sattledt) ist falsch, Gutshof und Fundstelle liegen in der KG Oberaustall. B. SCHIFFMANN 1935a, 161 FÖ 6, 1951/55, 109 JANDAUREK 1957a, 50 u. 58

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