Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1166 T/2/5 Gelting (Burgstall) T/2/5 Gelting: Die Erdsubstruktion des Sitzes Gelting befindet sich auf den Grundparzellen Nr. 167, 169 a und c nächst dem Bh. Göldinger, Haus Nr. 8 der O. Hartberg, KG. Hundsham, am Fuße des Kranall. Ca. 1170 Ortwin de Geltolfing; 1290 Vlreich von Geltingen. Quellen: oöUB II/345 und IV/142. Lit.: Grüll, Innviertel, S. 175; Reitinger, Ur- und frühgesch. Funde in OÖ., S. 217. Lage: 2,6 v.o., 13,3 v.r.o. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist, als sich die Koordinaten und die Parzellenangaben erheblich widersprechen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal etwa 200 m nordwestlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Göldinger (Geltinger) in Hartberg 8 (heutige Adresse: Göldingerweg 1). Die Wiesenfläche wird gegen Norden und Südwesten durch Wasserrisse begrenzt (KG Hundsham, GST-NR 1445). Positive Geländemerkmale eines Sitzes sind im ALS-Geländemodell allerdings nicht erkennbar. Die aus der Urmappe gewonnenen Parzellennummern liegen südlich bis westlich des Gutshofes. Die Nr. 167 verweist auf das Quellgebiet eines namenlosen Baches, etwa 160 m südlich des Gutshofes. Hier befanden sich die Reste einer alten Brunnenkapelle, die als Tännl- oder Ähnlbrunn bezeichnet wurde. Die Nr. 169 verweist auf das Areal westlich des Gutes und sollte sich indes als weitgehend richtig erweisen. Bei einer von Josef Reitinger (Oö. Landesmuseum) abgehaltenen Geländebegehung entstand nämlich folgender Fundbericht: „Am Waldrand des Kranall, 100 m westl. des Gödlinger Hofes in Hartberg Nr. 8, liegt im Zwickel von zwei 10 - 15 m tiefen Gräben ein Burgstall mit fast ebenem viereckigen Plateau etwa 45 x 30 m. Abschnittgraben vor Jahrzehnten etwas aufgefüllt.“ Der Landesarchäologe erwähnt auch, dass auf dem westlich des Gutshofes gelegenen Feld ein „aus trocken geschichteten Steinen errichtetes Mauerfundament“ entdeckt wurde, offensichtlich ein Rudiment des Sitzes. Die Angaben von Josef Reitinger sind jedenfalls weitgehend richtig, denn in einem historischen Orthobild aus dem Jahre 1953 ist der Burgstall deutlich erkennbar. Die Position befand sich 0,1 km westsüdwestlich des Göldingergutes. Obwohl die historische Bedeutung des Flurdenkmals bekannt war, wurde es bedauerlicherweise ab den 1970er Jahren einplaniert. Auf dem Areal befand sich zuletzt ein Holzlagerplatz. B. SCHIFFMANN 1935a, 360 (Göldinger) FÖ 7, 1956/60, 184 GRÜLL 1964, Nr. 33, 175 REITINGER 1968, 58 u. 217 C. D. 51211 KG Hundsham, GST-NR 1443; (nahe) Göldingerweg 1 E. X 49091, Y 344492 F. Nicht mehr erhaltener Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage (evtl. untertägige Befunde) NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: T/2/6 Zwiberger A. Norbert Grabherr meldete in den 1960er Jahren die „Reste einer Viereckschanze“, die sich beim Bauernhaus Zwiberg bei Staudach in Hupfau befunden haben soll. Im Handbuch wird das fragliche Objekt nicht erwähnt. Mit dem angeführten Bauernhaus ist das Anwesen vulgo Zwibergergut in der

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