Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1161 F. Ur- / frühgeschichtliche Befestigung (Abschnittsbefestigung), nicht mehr erhalten T/1/3 Kößlwang (Köstelwang, Kestelwang) T/1/3 Köstelwang: In der Nordostecke des ehemaligen Pfarrhofgartens in der Wim, O. Haag, KG. Kößlwang, steht der Wohnturm des Sitzes Köstelwang. 1448 II.15. Her Sigmund Kastner zw Chuestelbang; 1471 I.7. Veyt vnd Christoff gebrueder die Kastner zw Kustelbang, Sigmund des Kastners sel. süne. Quellen: oöLA, Dipl. XXI/6348; Jb. des Mus.Ver. Wels, 6. Band, S. 62. Lit.: Beninger, Die Paura an der Traun, S. 165. Lage: 8,8 v.u., 7,3 v .li.u. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Norbert Grabherr und Georg Grüll identifizierten den Sitz Köstelwang mit dem zweigeschoßigen Türmchen, das sich in der der Gartenanlage des ehem. Pfarrhofes in Wim befindet (KG Neydharting, GST-NR .93). Das Gebäude weist nach Grüll „Fundamente aus 1400, ein Eingangstor mit spätgotischen Kragsturzgewänden und Freskenreste“ auf. Auch wenn diese Beobachtungen richtig sein mögen, so ist die Interpretation als Herrensitz zu problematisieren. Nach Expertise des Kunsthistorikers Walther Buchowiecki handelt es sich bei dem Türmchen nachweislich um die ehem. Pfarrhofkapelle. Der gesuchte Sitz Köstelwang dürfte sich in der Nähe der Filialkirche hl. Georg in Kößlwang befunden haben. Eine urk. Nennung von ca. 1580 berichtet, dass der Sitz in einer mit Erbrecht ausgestatteten Sölde aufgegangen wäre. Einige Gebäude in der Ortschaft Kößlwang werden als Sölden bezeichnet, allerdings ist es bislang nicht gelungen, den Sitz exakt zu verorten. B. SCHIFFMANN 1935b, 58 BUCHOWIECKI 1950, 102 BAUMERT 1985, 117f. C. D. 51121 KG Neydharting, GST-NR .93 (Lagestelle nach G. Grüll u. N. Grabherr) 51114 KG Kößlwang, GST-NR 131 (hl. Georg in Kößlwang) E. 40979,85 / 322513,95 (Lagestelle nach G. Grüll u. N. Grabherr) 41818,84 / 322080,43 (hl. Georg in Kößlwang) F. Nicht lokalisierter Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage T/1/4 Burgstall (Giering) T/1/4 Burgstall: Erdsubstruktion eines Sitzes auf den Grundparzellen Nr. 868 bis 870 der O. Giering, KG. Neydharting, Flurname „Burgstall“; keine zuzuordnende Beurkundung vorliegend. Lit.: Beninger, Die Paura an der Traun, S. 161; Reitinger, Ur- und frühgesch. Funde in OÖ., S. 46. Lage: 6,1 v.u., 5,8 v.li.u. (49). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag bezieht sich auf die oberhalb des Wimbaches gelegene Kuppe, an der der Flurname „Burgstall“ haftet. Die postulierte „Erdsubstruktion eines Sitzes“ ist in den ALS-Geländemodellen nicht erkennbar. Im Jahre 1961 führte Eduard Beninger eine Sondierung auf der Kuppe durch, wobei zwar Keramikscherben aus dem 12. bis 14. Jhdt. geborgen werden konnten, positive Merkmale der vermuteten Wehranlage (wie etwa Mauerreste oder Holzpalisaden) konnten allerdings nicht verifiziert werden. Beninger interpretierte die Fundstelle später nur mehr als „Viehkral für Saumtiere“ [sic!]. Herbert Jandaurek schreibt dazu: „Manchmal haftet der Name Burgstall an Örtlichkeiten, an denen nicht der geringste Rest ehemaliger Befestigungen festgestellt werden kann, deren Lage aber, meist in der Gabel zweier Bach- oder

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