1160 entstammt und dort seit dem frühen 12. Jhdt. urkundlich nachweisbar ist. Der Stammsitz des Geschlechtes war Schloss Prankh in der Steiermark (OG St. Marein-Feistritz, VB Murtal). Echte urkundliche Nennungen zu der ehedem bedeutenden Anlage in Schwarzgrub sind indes nicht bekannt. Grundsätzlich ist zu vermerken, dass das Rodltal im Einflussgebiet der dominanten Herrschaft Wilhering-Waxenberg stand, die hier bereits ab 1100 schwungvolle Rodungstätigkeit entfaltete und namhafte Burgen wie etwa Rotenfels oder Waxenberg errichtete. In unmittelbarer Nähe zu Schwarzgrub befanden sich auch Besitztümer der Herren von Traisen (Waldegg), die in Waltenstein und Eppenberg Burgen innehatten. Als Erbe der reichen Herrschaft gelten die Herren von Ort. Auffällig ist nun jene um 1200 ansetzbare Nennung im Wilheringer Stiftsbuch, die einen Quidam nobiles homo Otto de grubeh erwähnt, welcher dem Stift Besitztümer am Kürnberg übergibt. Bei diesem Edelfreien Otto von Grub könnte es sich mglw. um den Erbauer oder Besitzer der Burg zu Schwarzgrub gehandelt haben. Seine Erwähnung im Wilheringer Stiftsbuch und die Schenkung lassen jedenfalls auf ein gewisses Naheverhältnis zur Herrschaft Wilhering-Waxenberg schließen. Die mittelalterliche Burg zu Schwarzgrub war allerdings nicht die erste und einzige Anlage an dieser Stelle. Aufgrund von forstwirtschaftlichen Maßnahmen wurde der zum Kernwerk führende Bringungsweg im Jahre 2019 erheblich erweitert, allerdings ohne Genehmigung des Denkmalamtes. An der aufgerissen Flanke des Erdwalles konnten von Archäologen Keramikbruchstücke und Holzkohleteile aufgelesen werden. Eine Untersuchung mittels der Radiokarbonmethode ergab, dass die Lesefunde aus dem 12. bis 9. Jhdt. v. Chr., somit aus der Urnenfelderzeit, stammen. Der Archäologe und Denkmalpfleger Heinz Gruber berichtet: „Ein interessantes Ergebnis erbrachten die 14C-Datierungen dreier Holzkohleproben aus dem inneren Wall der Abschnittsbefestigungen »Schloßbühel Schwarzgrub« in Lindham (MG Walding). Nach der Verbreiterung eines Bringungsweges ließ sich bei der einzigen amtswegigen archäologischen Dokumentation des Berichtsjahres in Oberösterreich in der Aufschüttung des Innenwalles Holzkohle feststellen. Wie die Datierung nun zeigt, stammen die Proben mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,4 % aus dem Zeitraum zwischen 1118 und 806 v. Chr. und datieren diesen Wall somit in die Urnenfelderzeit. Dies ist insofern von Bedeutung, als die Anlage bisher dem Typus von Wehranlagen des ausgehenden Frühmittelalters beziehungsweise beginnenden Hochmittelalters zugeordnet wurde und auch als solche unter Denkmalschutz steht. Die Nennung im sogenannten Hager’schen Schlösserbuch aus der zweiten Hälfte des 17. Jhdts. bestätigt zwar die mittelalterliche (Nach)Nutzung, für das sichtbar erhaltene Geländedenkmal ist aber nun ein prähistorischer Ursprung nachgewiesen.“ B. PILLWEIN 1827, 219 BENESCH 1911, 155ff. STRNADT 1912, 232ff. SCHIFFMANN 1935b, 398 GRABHERR 1963b, Nr. 52, 78f. REITINGER 1968, 446f. DEHIO 2003, 944 STEINGRUBER 2011, 37ff. FÖ 58, 2019, 16 u. 271 https://de.wikipedia.org/wiki/Burgstall_Schwarzgrub C. HAGER 1667, 114 Planskizze von Ludwig Benesch (Fig. 1); Vermessungsplan D. 45614 KG Lindham, GST-NR 1067/1, 1067/19, 1068/1, 1068/7, 1068/8 E. X 60069, Y 357160 F. Urgeschichtliche Befestigung (Bronzezeit) bzw. Burgstall / Hausberg / Erdwerk
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