1140 32 MG Vöcklamarkt R/32/1 Burgstall (Mösendorf) R/32/1 Burgstall: In der O. Mösendorf, KG. Walchen, wurde auf der Grundparzelle Nr. 5262, welche den Flurnamen „Burgstall“ trägt, im Jahre 1865 eine Grabung vorgenommen, die zur Aufdeckung eines Mauergeviertes von 17 m und einer Außenummauerung im Ausmaß von 36 m : 29,4 m führte; dieser Außenmauer war ein Spitzgraben vorgelegt; Fundort eines Meilensteines. Lit.: Jud, Geschichte von Vöcklamarkt, S. 10 und 11; Noll, Limes, S. 83; Jandaurek, Straßen der Römer, S. 50 und 51. Lage: 2,6 v.o., 17,0 v.r.o. (65). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die unter dem Flurnamen „Burgstall“ bekannte Fundstelle ist in der Urmappe deutlich als quadratische Fläche erkennbar. Die relevanten Parz. Nr. der Urmappe sind 5262 (Mittelwerk), 5261, 5263, 5265 und 5259 (Grabenanlage). Marianne Pollak interpretierte die Fundstelle als „spätmittelalterliche Niederungsburg mit Wehrmauer und Umfassungsgraben“, bei deren Errichtung römisches Baumaterial (etwa ein Meilenstein und eine fragmentierte Grabinschrift) Verwendung fand. Urkundliche Nennungen zu dieser Burg fehlen aber eigenartigerweise. Ein Kooperationsprojekt des Oö. Landesmuseums und der Universität Innsbruck (Fachbereich Archäologie der Römischen Provinzen) ermöglichte im Jahre 2015 die geophysikalische Prospektion der Fundstelle. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind insofern sensationell, als die Rudimente eines spätantiken Kleinkastells verifiziert werden konnten. Das massive Bauwerk lag exponiert auf einer Anhöhe über dem Tal der Vöckla und der unmittelbar vorbeiführenden via publica, zu deren Überwachung es diente. Das ausgedehnte Grabensystem dürfte auf eine Nachnutzung im Mittelalter hinweisen. B. SCHIFFMANN 1935b, 185 (Mösendorf) REITINGER 1968, 437 POLLAK 2007b, 12 GRABHERR 2018, 57ff. C. Planskizzen von Joseph Gaisberger, Friedrich von Kenner D. 50029 KG Walchen, GST-NR 6208 E. X 9694, Y 316561 F. Römisches Kleinkastell (untertägige Befunde)
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