Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1138 DATENSATZ / DATENSÄTZE IN KORREKTE GEMEINDE TRANSFERIERT: R/31/6 Freileiten (Engelsruh) R/19/2 Freileiten: Der adelige Freisitz Freileiten ist jetzt der Bh. Leitner in der O. Bubendorf Nr. 5, KG. Unterregau. 1684 Freileuten, Sitz des Andreas Kirchschlager; 1817 Freileiten, ein adeliger, in der Landtafel eingetragener Freisitz. Quellen: oöLA, Schl.A. Hs 16/5, fol. 1154; Strnadt, Peuerbach, S. 454; k. u. k. Instanz-Kalender auf das Jahr 1817. Lit.: Grüll, Salzkammergut, S. 141. Lage: 5,7 v.o., 12,1 v.li.o. (66). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend am dem Eintrag ist schon einmal, als sich die Lagebeschreibung und die Koordinaten erheblich widersprechen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal wenige Meter nordöstlich des Anwesens vulgo Wegleitner in Illingbuch 9 (KG Hainbach, GST-NR 2086, 2096/1). Wieso sich der Sitz Freileiten ausgerechnet in der OG Aurach am Hongar befunden haben soll, ist nicht nachvollziehbar. Die Lagebeschreibung verweist wiederum auf einen „Bh. Leitner“, der sich in der „O. Bubendorf Nr. 5“ befinden soll. Weiters wird die KG Unterregau genannt. Diese Angaben sind nicht nachvollziehbar, da die angeführte Ortschaft Bubendorf in der Marktgemeinde Regau und darüber hinaus im gesamten Bezirk Vöcklabruck völlig unbekannt ist! Auch das ominöse Leitnergut ist nicht eruierbar. Der Freisitz Freileiten befand sich ganz woanders, und zwar im gleichnamigen Ortsteil der Stadtgemeinde Vöcklabruck. Über den genauen Standort des Sitzes unterrichtet das Josephinische Lagebuch (1787), in welchem das Gebäude in Freileiten 10 als „Schloss oder Adelsitz“ bezeichnet wird. Im Franziszeischen Kataster ist die Bezeichnung „Engelsruh“ eingetragen, welche auf die Besitzerfamilie Engl verweist. Der Freisitz ist heute nicht mehr vorhanden, die Lagestelle von einer modernen Wohnsiedlung überformt (Unterer Buchleitenweg 1 + 3). Die angeführte Katastralgemeinde (Unterregau) ist falsch, der Sitz lag in der KG Wagrein. B. SCHIFFMANN 1935a, 313 GRÜLL 1963, Nr. 9, 141 HILLE 1975, 64 C. D. 50326 KG Wagrain, GST-NR 556/31, 556/2, 556/14, (nahe) Unterer Buchleitenweg 1 + 3 E. X 24845, Y 319226 F. Nicht mehr erhaltener Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: R/31/7 Wartenburger Wald (Altmannsberg) A. Bei Durchsicht der Digitalen Geländemodelle konnte im sog. Wartenburger Wald, wenige Meter östlich der Burgstelle Alt-Wartenburg, eine bemerkenswerte Abschnittsbefestigung aufgespürt werden. Die hier nach drei Seiten steil abfallende Kuppe oberhalb des Flusses Vöckla wird durch einen ursprünglich wohl etwa 70 m langen Erdwall, dem ein tiefer Graben vorgelagert ist, abgetrennt. Der Graben setzt sich gegen Südwesten und Osten in einer Erosionsrinne fort. Wenige Meter östlich der Wehranlage sind die Fahrspurfächer einer Altstraße erkennbar, die vom Vöcklatal ausgehend nach Norden führte. Da das Gebiet im Franziszeischen Kataster noch zur KG Wartenburg gehörte und im Wartenburger Wald liegt, ist ein Zusammenhang mit Alt-Wartenburg naheliegend. Die urkundlichen Nennungen dafür sind aber so spät, dass diese sicher die mittelalterliche Burg meinen. Von der Struktur und Lage her erscheint jedoch eine Datierung ins Frühmittelalter durchaus plausibel. Um Vöcklabruck ist

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