Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1115 „Auf kiefernbewachsener Kuppe, gegenüber der Unterreithmühle, oberhalb der Kleinen Rodl, Burgstall auf Hangsporn mit vorgelegtem Graben und Wall. Sitz zu Lindham (OÖ Hbl 17., 1963 , S.72).“ Es handelt sich um einen durchaus auffälligen, nach drei Seiten steil abfallenden Sporn, der sich wenige Meter südöstlich der denkmalgeschützten Reithmühle (auch: Reumühle, Unterreithmühle) in Reithmühl 13 befindet. Bei einer Begehung in der 2. H. der 1970er Jahre waren die angeführten Annäherungshindernisse nicht verifizierbar (möglicherweise wurden sie bereits eingeebnet). Auffällig erscheint, dass am westlichen Steilabfall zur Kleinen Rodl gelegentlich Keramikbruchstücke zu Tage treten (diese dürften dem Spät-Neolithikum zugehören). In früheren Publikationen hat Grabherr den fraglichen Burgstall als „Sitz Lindham“ angesprochen. Die Identifizierung ist aber aufgrund der großen Entfernung zum Lindhamergut in Wieshof (immerhin 1 km) nicht realistisch. Nach neueren Erkenntnissen ist die urk. 1149 erwähnte curtis Lintheim sowieso nicht mit dem in der MG Gramastetten gelegenen Gutshof, sondern mit dem Weiler Lindham in der MG Walding zu identifizieren. B. GRABHERR 1963b, Nr. 25, 72 REITINGER 1968, 118 ZAUNER 1981, 162 DEHIO 2003, 702f. HINTERMAYER 2010, 38 C. D. 45606 KG Feldsdorf, GST-NR 2397; (nahe) Reithmühl 13 E. X 60011, Y 361802 F. Fragliche / Mögliche Befestigung P/7/3 Lichtenhag (Liechtenhag) P/7/3 Lichtenhag: Ruine der Burg Lichtenhag, O. Klammleiten, KG. Gramastetten. Erste Nennung 1167 VII.14. mit „Chunrat de Hage“. Quelle: oöUB III/333. Lit.: Sekker, S. 148; Götting/Grüll, Burgen in Oö., S. 65; Rosner, Ruinen i. Oö., S. 61; Piper, Österr. Burgen, 5. Bd., S. 82; Grüll, Mühlviertel, S. 57; Grabherr, Burgen, S. 206. Lage: 26,6 v.o., 13,7 v.li.o. (32). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Ob sich der urk. 1167 aufscheinende Chunrat de Hage auf Burg Lichtenhag bezieht, ist nach neueren Erkenntnissen stark zu bezweifeln. Die Zuweisung der ab 1140 unter dem Namen Hage auftretenden passauischen, bambergischen und würzburgischen Ministerialen ist allerdings sehr schwierig, da zahlreiche Orte und Burgen diesen oder einen ähnlichen Namen tragen. B. SEKKER 1925, 148f. SCHIFFMANN 1935b, 128 GRABHERR 1963b, Nr. 22, 72 GÖTTING – GRÜLL 1967, 65ff. NEWEKLOWSKY 1972, 157 DEHIO 2003, 211f. SCHWIERZ 2018, 83 – 112 https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Lichtenhag C. HAGER 1667, 50 VISCHER 1674, 96 D. 45611 KG Gramastetten, GST-NR 440/2, 440/3 E. X 62431, Y 360457 F. Burgruine

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