Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1111 NEUER DATENSATZ / NEUE DATENSÄTZE: P/6/15 Faustschlössl (Fauststöckl, Haus am Tachstein) A. Das aus dem 16. Jhdt. stammende Faustschlössl (Fauststöckl) diente als Verwaltungssitz des von den Schaunberger Grafen beauftragten Mauteinnehmers. In dem stark umgebauten Gebäude ist heute ein Hotel untergebracht. Bei der von dem Architekten und Bauforscher Roland Forster durchgeführten bauhistorischen Begutachtung konnte ein aus dem 16./17. Jhdt. stammender Baukern verifiziert werden. Im Alten Grundbuch (1790-93 angelegt) wird das Gebäude als „Haus am Tachstein“ bezeichnet. Josef Reitinger berichtet, dass im Jahre 1867 bei der Sprengung des sog. ,,Pfenningsteines" (auch Dochstein, Taxstein und verderbt Dachstein, ein durchlochter Felsblock, auf dem das heutige Faustschlößl steht), in einer Höhlung Beile, Messer und Sicheln aus der Bronzezeit gefunden wurden. B. SCHIFFMANN 1935a, 208 GRABHERR 1963b, Nr. 21, 72 REITINGER 1968, 96 DEHIO 2003, 124 MAYRHOFER 2023, 150ff. C. D. 45613 KG Landshaag, GST-NR 402, 391/1, Oberlandshaag 72 E. X 51920, Y 359239 F. Verwaltungssitz P/6/16 Vogging (Schloßhübel) A. Etwas südlich des Weilers Vogging befindet sich der sog. „Schloßhübel”, eine ursprünglich zwischen Altarmen gelegene, viereckige Insel mit etwa 20 x 20 m Ausmaß, die ausgebildete Ecken sowie gleichmäßige Geländeabschrägungen zum Wasser aufweist. Aus diesen Merkmalen lässt sich die Vermutung, dass hier im 14. Jhdt. eine Niederungsburg (urk. Erwähnung eines de Vocking um 1378 im Stiftsurbar St. Florian) vorhanden war, ableiten (nach Willibald Mayrhofer u. Heinz Gruber). B. SCHIFFMANN 1935a, 301 MAYRHOFER 2023, 178f. C. D. 45615 KG Mühldorf, GST-NR 607; (nahe) Vogging 8 + 10 E. X 57214, Y 356316 F. Nicht mehr erhaltener Ansitz / Burgstelle / Wehranlage (evtl. untertägige Befunde) P/6/17 Oberlandshaag A. In einem Beitrag in den Oö. Heimatblättern (1963) berichtet Norbert Grabherr von einer großen Verwallung, die sich oberhalb der Ortschaft Oberlandshaag befinden soll: „Verwallung in Oberlandshaag. Eindrucksvoll ist die gewaltige Verwallung mit ihren tiefen Gräben und den steilen hohen Wällen in Oberlandshaag, die auf Grund ihrer räumlichen Ausdehnung keiner Burganlage zuzuschreiben sind, sondern es wahrscheinlich machen, daß hier der urkundliche "portus contra Ahscha" gewesen ist.“

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