Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

1081 8 MG Frankenmarkt R/8/1 Brauhaus (Bräuhaus, Bräu am Berg) R/8/1 Burgstall: Das Frankenmarkter Bräuhaus bzw. dessen Bauparzelle trug die Bezeichnung „Burgstall“, KG. Frankenmarkt. Lit.: Jandaurek, Die Straßen der Römer in OÖ., S. 140. Lage: 2,9 v.o., 13,0 v.li.o. (65). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag bezieht sich auf das Anwesen vulgo Brauhaus (Bräu am Berg, Scherbhaus, Scherbische Behausung, Seinfellnerhaus) in der Hauptstraße 36, an dem nach Herbert Jandaurek der Flurname „Burgstall“ haften soll. Jandaurek erwähnt einen tiefen Hohlweg, der von Begleitwällen eingesäumt war und der vom Brauhaus zu einem mehrere Meter breiten Graben geführt hat. Diese Formationen, die als Rudimente einer „Römerstraße“ gedeutet wurden, sind heute nicht mehr vorhanden. Das seit dem 17. Jhdt. als Wirtshaus in Verwendung stehende Brauhaus weist keine Merkmale eines Sitzes auf. Die Lage des Gebäudes an der antiken via publica lässt aber eventuell einen römischen Vorgängerbau vermuten. B. ASCHAUER 1936, 10 JANDAUREK 1951, 140f. REITINGER 1968, 99 C. D. 50008 KG Frankenmarkt, GST-NR .50/1, Hauptstraße 36 E. 6933,72 / 316408,72 F. Fragliche / Mögliche Fundstelle R/8/2 Rudlberg (Höllmühle) R/8/2 Burgstall: In der O. Rudelsberg, KG. Stauf, deutet das Vorkommen der Flurnamen „Burgstallfeld, Burgstallgattern und Burgstallanger“ entweder auf eine Wehranlage oder auf römische Baureste hin; keine Beurkundung vorliegend. Lit.: Lohninger (Atergovius), Die Pfarrkirche St. Georgen im Attergau, S. 91. Lage: 4,9 v.o., 8,4 v.li.o. (65). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die als „Burgstall“ bezeichnete Wehranlage wurde von Josef Reitinger in den 1970er Jahren begangen. Die Erkenntnisse wurden in einem Fundbericht niedergelegt. „Stauf, Gem. Frankenmarkt, BH Vöcklabruck. Einige 100m südlich der Ortschaft Rudlberg liegt im Wald an der zur Vöckla steil abfallenden Hangterrasse ein bisher unbekannt gewesener Burgstall mit gut erhaltenem halbrundem Graben. Der durch diesen Graben gebildete Erdkegel ist vermutlich durch nachträgliche Veränderungen (Baumwurf oder Materialabgrabung) ziemlich abschüssig geworden. Etwa 100 m südlich dieser Anlage befindet sich ein zweiter ähnlicher, aber größerer Graben. Bei dieser Anlage wird der Erdkegel durch Materialabgrabungen heute sehr zerwühlt. Wahrscheinlich stehen beide Anlagen in Zusammenhang (Haupt- und Vorwerk) oder es handelt sich um zwei selbständige, zeitlich verschiedene Burgställe. Rund um diese Anlage sind die Flurnamen Burgstallfeld, Burgstallacker und Burgstallanger überliefert, die schon die Heimatforscher J. Lohninger (Atargowius) und N. Grabherr veranlaßt haben, in dieser Gegend einen ehemaligen, heute nicht mehr sichtbaren Burgstall zu vermuten. Keine urkundliche Erwähnung. Literatur: N. Grabherr, Historischtopographisches Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs, 1975, 157.“ Das nördliche Erdwerk ist höchstwahrscheinlich als mittelalterlicher Burgstall anzusprechen, urkundliche Nachrichten dazu sind allerdings nicht bekannt. Durch das Herausschneiden eines halbkreisförmigen Grabens aus dem natürlichen Gelände wurde hier das Kernwerk einer kleinen Wehranlage geschaffen, wobei das dabei gewonnene Erdreich für einen Schildwall Verwendung fand.

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