Die Pferdeeisenbahn Budweis - Linz - Gmunden

79 9 OG EDT BEI LAMBACH 9.1. Au bei der Traun – Saag – Kreisbichl – Traunbrücke 9.1.1 Streckenführung / Beschreibung Auch nach der Querung der Gemeindegrenze (Gunskirchen – Edt bei Lambach) ist die Trasse als Damm bzw. als Einschnitt mit Seitenwällen deutlich erkennbar. Eine auffällige Rodungsfläche markiert den Standort des ehem. Wachthauses Nr. 12. Nach dem Verlassen des Auwaldes ist die ehem. Trasse als hohlwegartiger Einschnitt erkennbar. Der Erddamm oberhalb der Ortschaft Saag, der von einem Eisenbahnexperten (s. o.) als "Überrest eines Dammes der Südstrecke" angesprochen wurde, hat mit der Pferdeeisenbahn überhaupt nichts zu tun. Bei diesem Erdwerk handelt es sich tatsächlich um die Rudimente einer Altstraße, die von Wels bis nach Graben bei Stadl–Paura und weiter verfolgbar ist. In der Nähe des landwirtschaftlichen Gutshofes vlg. Fischer in Saag 15 ist die ehem. Bahntrasse als hohlwegartiger Einschnitt ausgebildet. Unterhalb der Ortschaft Kreisbichl liegt das veränderte (aufgestockte) Wachthaus Nr. 13, das sich dzt. in einem ruinösen Zustand befindet. Südwestlich des Wachthauses ist die Bahntrasse als Damm erkennbar, sie überschneidet sich dann mit der Altstraße. Der weitere Verlauf wird als Güterweg genutzt. Bei einem Hundeabrichtplatz verzweigen sich beide Trassen wieder: Die Altstraße wendet sich nach Süden gegen die Ortschaft Graben; die Pferdeeisenbahn hingegen führt weiter gegen Südwesten. Die Kuppe nördlich der Ortschaft Kropfing wird in einer halbkreisförmigen Schleife umfahren. Die Bahntrasse trifft dann auf die normalspurige Lokalbahn Lambach–Gmunden. Genau genommen handelt es sich bei diesem Abschnitt um die im Jahre 1859 entstandene, schmalspurige Verbindungsbahn, welche die bislang getrennten Bahnhöfe in Lambach (Westbahnhof) und Stadl– Paura (Stationsplatz Alt–Lambach) miteinander verband. Im Jahre 1903 wurden die Verbindungsbahn sowie der übrige Abschnitt nach Gmunden auf 1435 mm umgespurt. Die Traun wurde mittels einer in Holzbau ausgeführten Brücke überwunden (Traunbrücke). Sie war 106 m lang, wies 6 Pfeiler und 7 Öffnungen auf. Da die Holzbrücke nicht für schwere Dampflokomotiven konzipiert war, wurde sie durch eine Stahlbrücke ersetzt. Bei niedrigem Wasserstand sind von der älteren Holzbrücke noch die Piloten erkennbar. Beim östlichen Brückenkopf muss sich das Wachthaus Nr. 14 befunden haben, von dem aber keine Reste mehr erkennbar sind.

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