Die Pferdeeisenbahn Budweis - Linz - Gmunden

5 EINLEITUNG Die Dokumentation der historischen Pferdeeisenbahn Budweis – Linz – Gmunden ist ein wichtiges kulturpolitisches und denkmalpflegerisches Anliegen. Als einer der „Pioniere“ auf diesem Gebiet gilt der aus der Schweiz stammende Eisenbahnforscher Alfred Borel, der bereits in den 1930er Jahren intensive Begehungen und fotografische Dokumentationen durchgeführt hat. Ab den 1950er Jahren widmete sich der Historiker Franz Pfeffer (Institut für Landeskunde von Oberösterreich) der technikgeschichtlichen Aufarbeitung der Bahnlinie. Als der Ruf nach Bewahrung des kulturellen Erbes lauter wurde, engagierte sich der Denkmalpfleger Günther Kleinhanns (Landeskonservatorat für Oberösterreich) für die Dokumentation und Unterschutzstellung der historischen Bauten. Bedauerlicherweise wurden die Bemühungen der beiden Experten nicht von allen Seiten getragen, der Denkmalschutz musste sich daher auf einzelne Brückenbauten und Stationsgebäude beschränken. Weitere Dokumentationen der Pferdeeisenbahn fanden schließlich ab 2007 durch die Kunsthistorikerin Susanne Leitner (Landeskonservatorat für Oberösterreich), dem Architekten Johannes Sima (Bundesdenkmalamt), dem Industriearchäologen Gerhard Stadler (Technische Universität Wien) und dem Verfasser statt. Dank dieser Aktivitäten konnten etliche Abschnitte und Kunstbauten der durch einen Straßenbau gefährdeten „Großen Schleife“ zwischen Eisenhut, Leitmannsdorf, Dorf Leopoldschlag, Pramhöf (Edlbach) und Kerschbaum unter Denkmalschutz gestellt werden. Die Auswertung der mittels Airborne Laserscanning generierten Digitalen Geländemodelle erlaubt nun neue Erkenntnisse über den Verlauf der historischen Eisenbahnlinie. Das Österreichische Staatsarchiv veröffentlichte in der länderübergreifenden Plattform „ARCANUM – das Portal für historische Karten“ wiederum eine Version des Franziszeischen Katasters, in der der Verlauf der Pferdeeisenbahn teilweise eingezeichnet ist. Das Ziel dieses Beitrages ist eine Dokumentation der heute noch vorhandenen Streckenabschnitte und Kunstbauten. Es besteht die Hoffnung, dass diese historischen Relikte nicht zerstört, sondern als erhaltenswerte Kultur– und Technikdenkmale angesehen und unter Denkmalschutz gestellt werden.

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