Die Pferdeeisenbahn Budweis - Linz - Gmunden

25 3 OG WALDBURG 3.1 Jaunitztal (Semmelhof – Sonnmühle – Große Kronbachbrücke) 3.1.1 Streckenführung / Beschreibung Die Trasse wird bis zum Semmelhof als Güterweg genutzt. Die Bahn zieht südwestlich des Semmelhofes eine weite Schleife, die umfangreiche Dammbauten und eine gut erhaltene, gewölbte Steinbrücke aufweist. Die Gegenschleife, die die Trasse der Summerauer Bahn kreuzt, ist nicht mehr erhalten. Eine Hangtrasse führt dann auf der orographisch rechten Talseite der Jaunitz; sie ist insbesondere in den Waldparzellen gut verfolgbar und weist mehrere, allerdings durchwegs ruinöse Durchlässe bzw. Brücken auf. Von der Mittelstation Oberschwand und dem daneben befindlichen Wachthaus Nr. 30 sind keine Reste mehr erhalten; der Standort der ehem. Station lässt sich aber als planierte Fläche erahnen. Das Wachthaus Nr. 31 (Unterschwand) ist ebenfalls verschwunden. Bemerkenswert sind der hohlwegartige Einschnitt und die gewölbte Steinbrücke etwa 0,5 km nordöstlich der Ortschaft Unterschwandt. Aufgrund fehlender Sanierungsmaßnahmen und durch das Befahren mit schweren land– und forstwirtschaftlichen Maschinen ist die Brücke heute akut einsturzgefährdet. Beim südlichen Ende eines hohlwegartigen Einschnittes befand sich ein Bahnwärterhaus der regelspurigen Summerauer Bahn (KG Schwandt, GST-NR .51/3. Alte Adresse: Unterschwandt 14). Im Vorgarten des Hauses lag ein bemerkenswerter historischer Grenzstein der Kaiserin–Elisabeth– Bahn, der die Initialen K.E.B. aufwies. Der Grenzstein dürfte noch von der älteren Pferdebahn stammen, denn im Jahre 1857 gingen die als Pferdeeisenbahnen betriebenen Strecken Linz– Lambach–Gmunden und Linz–Budweis der k. k. privilegierten Ersten Eisenbahngesellschaft in das Eigentum der Kaiserin–Elisabeth–Bahn über. Das Bahnwärterhaus der Summerauer Bahn wurde zwischen 2011 und 2014 im Auftrag der ÖBB demoliert. Der historische Grenzstein wurde entfernt, sein Verbleib ist unbekannt. Die auf der orographisch rechten Talseite der Jaunitz führende Hangtrasse ist insbesondere in Waldparzellen gut verfolgbar und weist mehrere Durchlässe bzw. Brücken auf. Die zwischen Jaunitztal und Kronbach liegende Kuppe beim Anwesen vulgo Lengauer wurde in einer Schleife umfahren. Aufgrund der landwirtschaftlichen Meliorationen haben sich nur spärliche Reste der Hangtrasse sowie ein steinernes Widerlager einer Brücke erhalten. In gutem Zustand befindet sich jedoch die Schleife östlich der Bodenmühle, die umfangreiche Dammbauten und die Große Kronbachbrücke, eine zweibogige Steinbrücke, aufweist. Es handelt sich bei dem Bauwerk immerhin um das zweitälteste technische Denkmal der Republik Österreich. Nicht so gut meinte es das Schicksal mit der Kleinen Kronbachbrücke, die beim Bau eines Güterweges demoliert wurde. Auch das Wachthaus Nr. 32, das sich zwischen Kleiner und Großer Kronbachbrücke befunden haben muss, ist nicht mehr vorhanden. Oberhalb des Anwesens vulgo Hofbauer lassen sich verschliffene Rudimente der Hangtrasse erkennen. Vom Wachthaus Nr. 33 sind keine Reste mehr vorhanden.

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