Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Um die Schanze herum fallen viele rundliche Aussparungen auf, Zonen verminderter Bodenkonsistenz und erhöhter Bodenfeuchtigkeit und -temperatur, welche nur durch die verfüllten Krater der Einschläge von Geschützkugeln zu erklären sind. Leider ist aufgrund der relativ runden Konfiguration dieser Einschlagzonen nicht zu sagen, aus welcher Richtung die Schanze beschossen wurde, dagegen belegt dasselbe Phänomen, dass die Kugeln auf jeweils relativ hoher ballistischer Bahn abgefeuert worden sein müssen, was eine gehörige Distanz der feindlichen Geschütze zur Schanze mit entsprechend niedriger Trefferwahrscheinlichkeit belegt. Damit korreliert auch das große Streumuster der Einschläge, derer wir mindestens 17 zählen. Wenn man sich vorstellen will, auf welch hohen Flugbahnen einst auf die Schanze von Wohleiten gefeuert wurde, dann vergleiche man am ehesten einen zeitgenössischen Stich des Angriffs auf die Stadt Amberg im Jahr 1703, wobei hier jedoch nicht eine Schanze beschossen wurde, sondern die Stadt von einer Schanze wie Wohlleiten aus. Als Zeitpunkt des Beschusses der Schanze von Wohleiten kommen im Rahmen des Spanischen Erbfolgekriegs nur der 2. März 1703 oder der 13. Januar 1704 in Frage. Zum ersten Termin könnte die Schanze mit ihrer kurbayerischen Besatzung beim Kriegsauftakt von der Schlick'schen Artillerie von Riedau aus beschossen worden sein, es wird aber nichts davon berichtet. Im zweiten Fall hätte die Artillerie des Kurfürsten Maximilian Emanuel von Bayern die zwischenzeitlich vom österreichischen Militär in Beschlag genommene Schanze unter Beschuss genommen, was nun die viel wahrscheinlichere Erklärung für die Schusskrater ist. Wir wissen nämlich durch Alois Habler, den Pfarrer und Chronisten von Riedau, dass auch die andere ehedem kurbayerische, aber zwischenzeitlich von der österreichischen Besatzung von Riedau in Beschlag genommene Schanze vor Riedau solange unter kurbayerischen Beschuss geriet, 99 Schanze vor Amberg 1703, mit Beschuss der Stadt. Detail eines Stichs von Gabriel Bodenehr, zwischen 1705 und 1720.

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