Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Es handelt sich hier im Vergleich zu den Zollstätten um einen einfacheren Haustyp: Ein derartiges Blockhaus war, um die Gefahr des Einstiegs und der Brandschatzung zu vermindern, in der Regel fensterlos. Das zeltförmige Schindeldach durchbrachen auf allen Seiten Gauben zur Rundumsicht, manchmal auch ein Türmchen als Ausguck. Neben der Eingangstür befanden sich zwei Sichtfensterchen, der Rest an Öffnungen bestand aus Reihen von Luken in jeder Geschossebene, welche der Belüftung dienten und mit Durchführung von Stangen ein Hochklettern des Feindes an der Außenfassade verhindern konnten. Als Schießscharten waren diese kleinen dreieckigen Öffnungen nicht geeignet. Es handelte sich demnach um reine Schutz- und Wachhäuser, also um Elemente der Passiv-Verteidigung. Zu Aktivverteidigung waren allerdings die umgebenden Viereck-Schanzen und Spirone vorgesehen, die wir aber am Rand des Heuweckwaldes nicht entdeckt haben. Vom Ende des Schanzwerks im Heuweckwald verlief wohl nach Osten, am natürlichen Geländeabbruch entlang, ein Waldverhau. Der Wald selbst zeigt heute ein zungenförmiges Dickicht bis hinab zur Straße zwischen Kühdobl und Altmannsdorf, das am nördlichen Rand von mächtigen Laubbäumen gesäumt wird. Eine Schanzarbeit konnte man sich an dieser Stelle ersparen, denn südostwärts fällt das Gelände in unüberwindbarer Steile auf tieferes Niveau ab. 89 Der Steilabhang oberhalb der Straße zwischen Kühdobl und Altmannsdorf markiert den Verlauf der kurbayerischen Landesdefensionslinie von 1702. Im Hintergrund in Richtung des Flusses Pram der Weiler Maisling.

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