Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

In der Josephinischen Landesaufnahme (1763-1787) erkennt man indes keine klassisches Hexagramm, sondern eher ein Pentagon. Bei genauerem Hinsehen meint man allerdings an der Westkontur einen schwach einspringenden Außenwinkel zu erkennen, so dass wenigstens der Begriff Sternschanze zutreffen könnte, wenn schon keine Sechsstrahligkeit gegeben war - analog zur nachfolgenden Abbildung (Schanze rechts im Bild). Notabene: Einspringende Außenwinkel waren an größeren Schanzen unabdingbar, damit man von allen Stellen des Bollwerks die Feindseite mit Schüssen bestreichen konnte, wenn eine Stürmung der Schanze drohte. Eine Verwechslung mit einem großen Hof oder einem anderen Gebäude ist auf der Josephinischen Landesaufnahme kaum möglich, wenn man den anderweitig nicht nachweisbaren hellen Saum in Betracht zieht – ziemlich eindeutig das Symbol für den Umlaufgraben oder Wall der Schanze. Damit wäre zumindest die Konfiguration der Geiersberger Schanze einigermaßen geklärt. Nicht minder schwierig ist die Definition des Platzes, an dem dieses große Bollwerk im Jahr 1702 entstand: Die zuvor abgebildete, stark schematische Edangler-Mappa unterstellt eine Lage in Höhe des Bergkamms und in einiger Distanz zur nordöstlich gelegenen Kirche. Dem entspricht in etwa auch die Darstellung der Josephinischen 59 Detail der Josephischen Landesaufnahme (1763-1787). Die Schanze ist optisch hervorgehoben. Die Geiersberger Schanze hat man sich wie die links abgebildete vorzustellen. Aus J. M. Faulhaber: Manuale architecturae militaris, Frankfurt a. M., Ulm 1688, MS BSB München Cgm 4532.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2