Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Die Großschanze von Geiersberg Die kurbayerische Defensionslinie zog vom Weiler Hatting über den Weiler Grausgrub hinauf in den Höhenort Geiersberg. Das ist soweit sicher. Geiersberg mag in grauer Vorzeit seinen charakteristischen Namen von den Geiern davongetragen haben mag, die den Bergkamm umkreisten. Später wurde eine mittelalterliche Festung, welche heute nicht mehr existiert, Obergeiersberg genannt. Ebenso sicher ist auch, dass die bayerisch-österreichische Grenze spätestens nach Gründung der fahrenden Postwesen mehr oder weniger durch den Ort verlief und die höher gelegene Posthalterei Kurbayerns an der Durchgangsstraße mit einigen Nachbaranwesen vom tiefer gelegenen, nach Nordosten ausgerichteten Halbrund des Kirchdorfes Geiersberg trennte. Den Verlauf dieser Grenze, die bis 1779 bestand, definiert klar die Franziszeische Landesaufnahme (1806-1869). Die Demarkationslinie zog einst in nur 2,9 Meter Abstand direkt an der Rückseite der Pfarrkirche St. Leonhard mit ihrem 47 Meter hohen Turm vorbei. Durch das heute vermauerte „Schwärzertor“ sollen einst die Dorfbewohner mit ihrem rußgeschwärzten Gesichtern unter dem Segen der Geistlichkeit Schmuggelgut transportiert haben, wie die Ortstradition erzählt. 57 Geiersberg in der Franziszeischen Landesaufnahme. Der Grenzverlauf ist optisch hervorgehoben. Das „Schwärzer-Tor“ von St. Leonhard und der ehemalige Grenzverlauf.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2