Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Beim Weiler Hatting Vom sog. Schlossberg in 714 Meter Höhe verlief die kurbayerische Grenze entlang eines Taleinschnitts mit einem Bergbach die Hausruckflanke hinab und lief kurz vor dem Weiler Hatting in eine breite und feuchte Auwaldzone aus. Hier bog die alte Grenze nach kurzem Stück nach Nordosten ab, während das Bächlein selbst nach Nordwesten in Richtung St. Marienkirchen weiterlief. Hier wurden wir bezüglich der Defensionslinie das erste Mal fündig: Ein an den Bach angrenzendes Wiesenstück lässt zwar heute eine Defensionslinie nicht mehr erkennen, aber ein Blick in die sogenannte „Urmappe“ des Franziszeischen Liegenschaftskatasters aus den Jahren zwischen 1823 und 1830 verrät aufgrund des eigenartigen Grenzverlaufes in einer Feuchtwiese, dass hier einst ein linearer Schanzgraben mit einem dreieckigen Auszug, einem sog. Redan oder Spiron, existiert haben muss, welcher im Nordabschnitt exakt auf den Grenzort Geiersberg zuläuft (Nummer 1 in der Übersichtskarte). Ein solcher Fund im historischen Liegenschaftskataster Österreichs ist ein ausgesprochener Glücksfall, denn nach dem endgültigen Anschluss des 45 Linienabschnitt südöstlich v. Hatting, ziemlich am Anfang der hier beschriebenen Strecke. Links die Darstellung der Urmappe, rechts ein Satellitenfoto von 2015 (ohne Bewuchsmerkmale).

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