und den Österreichern von oben mit Gewehrschüssen Paroli geboten und ca. ein Dutzend von ihnen tödlich verwundet haben! Seit 1985 erinnert in Kopfing obiges Denkmal an jenen 25. November 1703. In Riedau war wiederum bei ungenügender militärischer Deckung das Schanzen so gefährlich, dass einmal über Nacht fast die Hälfte der 1000 Schanzarbeiter ausbüchste.28 Auch die Grenzhauptleute und Grenzkommissäre waren vor Vergeltungsschlägen der Bayern nicht sicher: Der Castner von Siegmundslust entging z. B. nur mit Mühe einer Gefangennahme durch bayerische Dragoner. Fast ein Jahr später wendet sich in der Grenzregion ein weiteres Mal das Blatt, und wieder war der bayerische Kurfürst Maximilian Emanuel persönlich die Ursache: Mitten im Winter, am 9. Januar 1704, hatte er mit einem Expeditionscorps die Stadt Passau eingenommen! Schon zuvor, am 5. Januar 1704, war starke bayerische Kavallerie vor St. Willibald erschienen und hatte der dortigen Besatzung so Angst eingejagt, dass nun von obderennsischer Seite aus die letzte Reserve, das Aufgebot „des zehnten Mannes“, ausgehoben wurde. Am 12. Januar rückte der Kurfürst mit seinem Hauptkontingent an die Grenze heran und bezog sein Hauptquartier in Schloss Zell an der Pram. Der österreichische Grenzort Riedau war an drei Seiten von Kurbayern umgeben und obendrein zu diesem Zeitpunkt nur relativ schwach besetzt: Die 182 Mann des Regimentes Solari wurden durch 111 Mann von Alt-Daun unterstützt, darunter etliche Husaren. Am 13. Januar 1404 griff das kurbayerische Heer in zwei Marschkolonnen Riedau und St. Willibald an und die im Vorjahr von den Österreichern eroberten und teil-zerstörten Schanzen wurden nach ausreichendem Artilleriefeuer im Gegenzug wieder genommen. Zu Riedau berichtete Freiherr von Hoheneck folgendermaßen: „Die feindlichen Truppen unter selbst aignen Commendo des Churfürstten von Bayern khommen den 12. Jenner abendts zu Zell negst Rie28 Vgl. Hoheneck, Relation. 30 Schloss Zell an der Pram, 1,5 Kilometer nördlich von Riedau.
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