„Hingegen beorderte der Herr General Graf v. Chronsfeldt des Herrn Obristleuth. Chüpperl mit 400 Mann Infanterie auf unserer Gräniz umb selbe mit Aufbauung ein: oder mehrerer Schanzwerkher besser zu verwahren, welche hierauf auf den 11. October mit ersagter Mannschaft in meinem Commisariat eintraffen und seinem Bevel gemess/ Crafft dessen er vier Hauptschanzen als eine zu St. Willibaldt, die andere zu Riedau, die dritte am Geyersberg bey Haag, und die viertte bey Ober Mühlhamb anzulegen und in solche eine Garnison von 2000 Mann ohne Zuetrag des kayl. oder der Landschafft Orario bloß ex hostico zu unterhalten, und mithin das Landt ohne dessen Beschwehrnuß zu bedenken sich offerierte/ bey euer Gonst und Frtschafft bloß die zur Auferbauung ermelter Schanzen benötigte Arbeithen und weniger reavisiten, wie auch die Verpflegung seiner Mannschaft nur bis die Contributiones reguliert seyn werden, solicierte, welches er auch/ weillen der commandierente Herr General gleichmessige instant machte …“26 Diesem Text zufolge hatte der kurbayerische Feind die gegen ihn gerichteten Schanzen selbst zu finanzieren! Kein Wunder, wenn die kaiserlichen Einheiten von den Kurbayern immer wieder aus dem Hinterhalt heraus attackiert wurden, wie z. B. in der Grenzgemeinde Kopfing im Oktober 1703, woraufhin die Österreicher mit ca. 500 Mann Infanterie und zwei Feldgeschützen im November 1703 die Anwesen der kleinen Ortschaft in Brand steckten, die Einwohner aus ihren Anwesen verjagten und dabei auch einige töteten.27 Der Ortstradition nach soll sich allerdings damals ein Teil der Kopfinger, ca. 100 Mann, erfolgreich gewehrt, im Kirchturm verschanzt 26 Vgl. Hoheneck, Relation. 27 Vgl. den Bericht des Joseph Maria von Leyden an Kurfürst Maximilian Emanuel vom 26. November 1703, im Anhang. Auch Hochedlinger, S. 54. Das Wirtshaus in Götzendorf und zwei Höfe in Voggetsedt und Glatzing gingen bei diesem Angriff in Flammen auf. 29 Das Mahnmal von Kopfing.
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