Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Anlage 4: Österreichisches Schanzwerk oberhalb der Donausperre Wir enden mit einem weiteren Schanzwerk oberhalb der Donau, welches die Edangler-Karte von 1704 zeigt und westlich der großen Donausperre vor Engelhartszell gelegen war. Diese war nach dem 31. Mai 1703 „mit Zillen, Kanonenbooten, einer eisernen Sperrkette und einem verschanzten Brückenkopf“85 versehen worden. Die Ketten-Sperre, welche auch eine Schiffsbrücke nach Böhmen beinhaltete, lag südlich des heutigen Stauwerks Jochenstein, kurz vor Engelhartszell. Beide Bergflanken krönten Bastionen, wobei es vor allem am südlichen Hochufer der Donau beim Weiler Berg darauf ankam, die von Passau und Vichtenstein heraufziehenden Höhenwege des nördlichen Sauwaldes ebenfalls zu blockieren, über welche man die Donausperre hätte umgehen können. Auch hier waren Brückensperren möglich, an den Seitenarmen des zur Donau hinabfließenden Leitenbaches, wobei jedoch am westlichen Oberlauf sicherlich weitere Defensionswerke nötig waren, da es sich nur um kleine Rinnsale handelte. Ein topographisches Substrat dieser einstigen Bollwerke findet heute nicht mehr. Wenn man allerdings das ALS-ermittelte Geländeprofil mit den Flurstückgrenzen der Urmappe in Einklang bringt, ergibt sich gleich eine ganze 85 Vgl. Hochedlinger, S. 49. 173 Kettensperre der Donau mit flankierender Bollwerken an beiden Ufern.

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