Nach dem Aubach setzten sich die Schanzwerke zum Ameisberg nicht fort. Entweder machte der früh hereinbrechende Winter 1702/03 den Schanzenbauern einen Strich durch die Rechnung, oder man hielt den ganzen Ameisberg für so unwegsam, dass er einer Verschanzung nicht verdurfte (was in der Tat für seinen östlichen Anteil zutrifft), oder man beschränkte sich auf einen Waldverhau, der naturgemäß keine Spuren hinterlässt. Interessanterweise zeigen die Südwesthänge des Ameisberges im Laserprofil eine weiter Linearschanze aus alter Zeit, die heute bereits weitgehend durch Erosion verflacht ist. Diese Linie folgte der Flucht der Defensionslinie nicht exakt, sondern verläuft mehr in Richtung Süden; sie kann aber dennoch 1702 ersatzweise benutzt worden sein. Aus welcher Zeit dieses Schanzwerk stammt, ist unbekannt. Im Gelände selbst dürfte es allenfalls als flache Bodenwelle imponieren. Auf dem nördlichen Gipfel des Ameisberges (732 Meter) selbst wäre, wenngleich sehr einsam gelegen, ein natürliches Granitriff gut für eine Wachstellung geeignet gewesen, mit einer Fernsicht bis zum Kirchdorf Kopfing und noch weiter, wenn man den umgebenden Wald abholzte. 133 Blau = bekannte Linien des kleinen Schefberges, gelb = Linearwall unbekannter Zeitstellung, gestrichelt-gelb = Grabenwerk unbekannter Zeitstellung. Rechts der Gipfel des Ameisberges.
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