Wenige Tage später kam dieser erfolgreiche bayerische Vorstoß erneut zum Erliegen, weil von Westen her Nachrichten eintrafen, die eine sofortige Rückkehr des Kurfürsten nach Zentralbayern erzwangen. Ein kurzfristig verstärktes Aufgebot der Oberösterreicher rückte prompt in die entstandenen Freiräume nach, besetzte seinerseits die Landesgrenze und unternahm immer wieder Einfälle auf bayerisches Gebiet, was von Restbesatzungen auf der Gegenseite z. T. erwidert wurde. Der Krieg hatte sich also in der ersten Jahreshälfte 1704 mehr oder weniger in einen brutalen Stellungskrieg verwandelt, mit vielen Opfern auf beiden Seiten, aber ohne entscheidende Landgewinne. Je gesamtstrategisch bedeutungsloser die wechselseitigen Plünderungszüge waren, desto mehr kosteten sie Opfer auf beiden Seiten, nicht nur unter den Soldaten, sondern auch unter der Zivilbevölkerung. Ein Ende nahmen sie erst, als im Westen die vereinigte französisch-kurbayerische Armee von der vereinigten österreichisch-englischen Armee unter Prinz Eugen von Savoyen und John Churchill, Herzog von Marlborough, am 13. August 1704 vernichtend geschlagen wurde. Mehr als 25000 Verwundete und Tote auf beiden Seiten waren die Folge dieser kriegsentscheidenden 2. Schlacht von Höchstädt. 13 The Battle of Blenheim, Gemälde von John Wootton, um 1742.
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