Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Als man Ende des Jahres 1703 einen erneuten Angriff des Kurfürsten Max Emanuel erwartete - der dann mit dem Sturm auf Passau und Riedau/Peuerbach auch wirklich eintraf -, machten sich von den Verordneten in Linz Graf Christoph Wilhelm von Thierheim und Freiherr Ferdinand Carl von Eischlsberg auf, um von Norden her die österreichische Gegenlinie mit ihrer spärlichen Besetzung einer Visitation zu unterziehen. „Beede Herrn Verordneten“ kamen mit dem „Commissions Decret“, „…khaum hier auf nebst den neu resolvirten Herrn Landtobristen den 29. Xbris selbe nacher Engelszell (Kloster bei Engelhartdszell) und von darauß die Gräniz hirüber zu visitieren, und zugleich die gemusterte Mannschaft zu besichtigen, zu dem Endte ich ihnen gegen Neukhürchen engegengangen, und selbe v. darauß bis Haag beglaittet underweegen aber sowohl alle Posten gewisen, als die Gräniz Compagnie stöllen lassen, unter wehrenter dieser Visitation khomen 164. Köpf Courassire von löbl. Prinz Neuburgisch und 77. Husaren von ehtertaschen Regt. in die Postirung an, hingegen aber lieff Nachricht über Nachricht ein, von dem feindlichen Anmarch und man wuste noch nicht, wohin solcher gericht seyn werde …“72 Von der kurbayerischen Defensionslinie konnten diese Herren nichts oder nicht viel gesehen haben, denn der Waldverhau im eigenen Land verhinderte den effektiven Blick auf die Gegenseite. Der Feind selbst fiel hinterher im offenen Land des Südens ein, bei St. Willibald und bei Riedau, und so wurden die Nordlinie schon 1703 weitgehend vergessen. Wir begehen im Folgenden nun diesen Sauwaldabschnitt der kurbayerischen Defensionslinie von Süden nach Norden und stellen die erhaltenen Abschnitte in ihrer topographischen Situation vor. 72 Vgl. Hoheneck, Relation. 129

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