Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

wohnern durch Hinrichtungen mit dem Schwert und standrechtlichen Erschießungen tragische Verluste zu verzeichnen waren. In diesem Zusammenhang berichtet der Autor auch von Galgen auf österreichischer und bayerischer Seite und von einer Frauen-Köpfstätte.67 Dem Leser nicht vorenthalten wollen wir ein weiteres Detail der St.-Willibald-Karte von 1705, nämlich die zeitgenössische Abbildung von Wamprechtsham, von dem auch die Kaiserlichen, obwohl der Weiler deutlich tiefer als St. Willibald gelegen war, am 25. Februar 1704 unter den Generälen von Gronsfeld und Tramp das Feuer auf St. Willibald eröffneten, ehe sie wenig später nach Abzug der kurbayerischen Besatzung zusammen mit dem Landvolk die Grenzfestung zurückeroberten und schliffen. Die kurbayerische Defensionslinie mit ihrer Rechteck-Redoute auf der Höhe von Wamprechtsham lief in deutlicher Distanz zum Weiler nach Norden, zunächst in Richtung einer Anhöhe beim Weiler Geitzedt. J. Entholzer stellt zwischen diesem Wallgraben und dem in St. Willibald erhaltenen, alten Flurnamen „Schlampergassen“ einen Zusammenhang her.68 Von diesem Punkt an verlieren sich alle schriftlichen Informationen und mündlichen Traditionen, und es ist äußerst schwierig, den weiteren Verlauf der Linie bis hinter das Kirchdorf Kopfing zu definieren, zumal in demselben Maße, wie nun Bewaldung und Geländesteilheit zunehmen, auch Satellitenaufnahmen zunehmend als Hilfsmittel versagen. So hat sich z. B. eine Bodenverfärbung knapp oberhalb des Ortes Matzing, welche entfernt an eine Schanze erinnerte, bei der Ortsbesichtigung als feuchte Geländemulde dargestellt, in der 67 Vgl. Entholzer, a. a. O., S. 18f. 68 Vgl. Entholzer, a. a. O., S. 19. 121 Abb. 4: Der Weiler Wamprechtsham, damals offensichtlich nur ein Einzelgehöft des Johann Edenwieser, dessen Gattin Eva an 29. Februar 1704 ohne Sterbesakramente erschossen wurde. Gut erkennbar die faschinierten, halbrunden Geschützstände über dem Hof, ganz am Bildrand rechts, vor dem verdörrten Baum.

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