Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Die Kirche mit dem in Österreich seltenen Patronat des Eichstätter Bistumsgründers Willibald hatte eine Tradition, welche wenigstens auf das 15. Jahrhundert zurückging; das Gebiet selbst war schon zur Kelten- und Römerzeit besiedelt. Bei der Kirche standen zu Beginn des 18. Jahrhunderts nur wenige Häuser, darunter das kurbayerische Mauthaus, das erst vor kurzem wegen Bauffälligkeit abgerissen und durch ein modernes Pfarrzentrum ersetzt wurde, des Weiteren der damalige Pfarrhof, ein Gasthaus und einige wenige Hofstellen. Heute ist in St. Willibald nichts von den säkularen Bauten des 17./18. Jahrhunderts und schon gar nichts von den einstigen Schanzen übrig geblieben. Erhalten hat sich aus kurbayerischer Zeit nur eine Maut-Tafel mit den Wittelsbacher Löwen und dem Rautenwappen, welche im Jahr 1765 am neuen Mauthaus angebracht wurde und hier aus Gründen der Anschaulichkeit zur Darstellung kommt, selbst wenn sie mit dem Spanischen Erbfolgekrieg und den Kämpfen um St. Willibald nichts zu tun hat. Über ihren Verbleib haben wir keine Information. Nach J. Entholzer weisen einige Einträge im Sterbebuch der Altpfarre St. Willibald auf die grausame Zeit zwischen 1702 und 1704 hin, als unter den Ein120 Die kurbayerische Mauttafel in St. Willibald, von 1765, die am abgerissenen Mauthaus angebracht war. Detail der Schanze St. Willibald im Original der Karte aus der Hoheneck'schen Relation von 1705, Blickrichtung von Norden nach Süden. Zur Rechten der Kirche der große Gasthof mit Mietställen. Das alte Mauthaus am Tor zur Linken. Hier gab es eine Zugbrücke, mittels der eine Sperrung des Ortes komplettiert werden konnte.

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