Wie auch immer die Linie auch im Einzelnen verlaufen ist, die Anhöhe bei Rödham muss auf jeden Fall einen Knotenpunkt dargestellt haben und sollte deshalb mit einer großen Redoute mit Blockhaus versehen worden sein, vermutlich an jener Stelle, die F. Edangler in seiner Mappa versehentlich mit einem seitenverkehrten Spiron bedachte. Überirdische Reste der kurbayerischen Linie finden sich hier nicht, aber südlich von Rödham, wenige Meter östlich vom Hof Steindlberg (Steinberg), erkennt man auf der NASA-Satellitenaufnahme eine Auffälligkeit, die in Zusammenhang mit dem ehemaligen Linienverlauf stehen könnte: Es findet sich direkt an der Grenze eines bepflanzten Feldes eine lineare Zone erhöhten Wuchses, die sich in der Wiese nördlich davon in einen schwach hell-dunklen Doppelstreifen fortsetzt. Die Stelle entspricht exakt dem vermuteten Linienverlauf. Alte Wege, frühere Grundstücksgrenzen, Feldraine, Wasserläufe o. ä. haben laut Urmappe und anderen Karten hier nicht bestanden. Ein modernes Artefakt, z. B. ein vermehrter Wuchs durch Düngung, findet wegen der Spurziehung des Traktors keine wie auch immer geartete Erklärung und ist im Übrigen auch durch den angrenzenden Wiesenstreifen widerlegt. Auch die moderne Windkraftanlage etwas weiter nördlich, die mit der Linie in etwa fluchtet, hat damit nichts zu tun; sie hat hier keine Erdverkabelung erfahren. So lässt sich bis zum Vorliegen anderweitiger Erklärungen nicht ausschließen, dass wir hier ein Relikt des alten Wallgrabens von 1702 vorliegen haben. 116 Gedenkstein an der Grenze zwischen „Großer“ und „Kleiner Sallet“.
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