Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Kein Wunder, wenn im März 1703 die Landmilizen unter dem Befehl des Freiherrn von Hoheneck bei erstbester Gelegenheit diese Schanze demolierten, um diese ernsthafte Gefahr für Riedau abzuwenden. Der Graf von Gronsberg nahm jedoch am 10. Oktober 1703 den Rest der Schanze in Beschlag und er ließ sie wieder aufbauen, nunmehr für eigene, d. h. österreichische Zwecke. Danach saß hier über längere Zeit eine dänische Besatzung. Zur Zeit des kurbayerischen Angriffs im Januar 1704 zog jedoch eine Besatzung des Landvolks der Grenzhauptleute Achaz, Wiellinger und Füger ein, unter dem Oberbefehl des kommandierenden Hauptmanns von Riedau, Christian von Kleiß. Einen ganzen Tag lang ließ der Kurfürst vom „Bauern am Berg“ aus, dem hinter der Schanze gelegenen Bauernhof, das Bollwerk beschießen und selbst dann noch, als in der darauffolgenden Nacht die Besatzung aus dieser und vermutlich auch aus der Wohleitener Schanze und den Flussbollwerken heimlich abgezogen war. Da das Kerzenlicht in den Blockhäusern der Schanzen weiter brannte, merkten die Kurbayern die Retirade erst am nächsten Morgen. Damit waren die Schanzen zwar im Mitleidenschaft gezogen, aber noch funktionsfähig. Wenn die Berichte stimmen, ließ jetzt der Kurfürst von Bayern diese schleifen. Es muss eine halbherzige Aktion gewesen sein, denn noch heute ist das Schanzenpodest mit Satellitenaufnahmen und einer Ortsinspektion einigermaßen identifizieren. 105 Das Modell der Schanze „Bauer am Berg“ in Projektion auf die NASA-Aufnahme.Ein nach Osten abgehender Lineargraben ist hier nicht erkennbar.

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