bis die Österreicher in der Nacht zum 14. Januar aus ihr flüchteten.62 Die kurbayerischen Feldgeschütze wären in diesem Fall in einiger Distanz zur Wohleitener Schanze westlich auf derselben Anhöhe oder nordwestlich auf der nächsten Anhöhe gestanden sein, bei Bernetsedt oder Sommeredt.63 Auch wenn Riedau im Österreichischen Erbfolgekrieg 1740/48 und im 5. Koalitionskriegs 1809/1810 gegen Frankreich erneut unter Artilleriefeuer kam, so ist doch der kurbayerische Beschuss vom Januar 1704 die wahrscheinlichste Erklärung. So erzählt uns eine einzige sensible Satellitenaufnahme ein Stück Geschichte des Innviertels im Spanischen Erbfolgekrieg, die literarisch keinen Niederschlag fand! Ein weiterer Rückschluss ist möglich: Es ist keineswegs so, wie der Freiherr von Hoheneck in seiner Relation behauptete, dass von seinen Leuten am 4. April 1703 alle kurbayerischen Schanzen „rasiert“, d. h. dem Erdboden gleich gemacht wurden. Im vorliegenden Fall war dies unterblieben, sonst hätte die Schanze von Wohleiten ja Anfang 1704 nicht Zielobjekt eines Angriffs werden können. Die Komplettzerstörung wäre in nur einer Nacht auch schlecht möglich gewesen. 62 Vgl. A. Haberl: Die Altpfarre Taiskirchen mit ihren einstigen Filialkirchen Utzenaich, Riedau, Dorf und Andrichsfurt, Urfahr 1902, S. 174f. 63 Es gibt darüber u. W. keine konkreten Kriegsberichte. Weiter südlich wollen wir die von Schärding anrückenden Artillerie der Kurbayern mit ihren mobilen Feldgeschützen wegen der vielen sperrenden Bachläufe nicht annehmen, zumal sie sich vor Riedau auch noch teilen musste. Der Zugang der Geschützwägen zu den genannten Stellen war allerdings beim Aufmarsch über die Ortschaft Lambrechten frei möglich! 100 Zum Vergleich: Eine aktuelle Satellitenaufnahme (MS Bing) zeigt nicht die geringste Kampfspur.
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