Linz a.d. Donau - culturhistorisch und topografisch geschildert

31 — durch anmuthige Garten ein erheiterndes Gepräge, bildet den auffallen den Gegensatz zu der früher erwähnten Altstadt. "Wir lenken gen West ein und erreichen durch die breite Mozart strasse am imposanten Baii der Mädchenbürgerschule vorüber die Volksfesthalle (Seite 20), welche auf der Nordseite den von hübschen Neubauten umrahmten grossen Marktplatz flankirt; dieser dient zur Abhaltung des Seite 20 erwähnten Linzer Volksfestes. Wandern wir gen Süd weiter, so finden wir Strassenzüge in diesem Viertel der Ruhe, denen die Heroen der Wissenschaften und schönen Künste, wie Humboldt, Schiller, Goethe, Schubert, ihre glänzenden Namen für die Schilder gegeben. Da bis heute eine Kirche fehlt, markirt der Riesenbau der Kaiser Franz Josef-Doppelschule, in der Schützenstrasse seine Hauptfront entwickelnd, die Neustadt von Linz. Alle gen West ziehenden Strassen führen wieder nach der La n d str ass e, und auf dieser erreichen wir entweder per Tramway oder per pedes apostolorum die innere Stadt, den Franz-Josef-Platz und die Brücke,den Ausgangs]Dunkt' unserer Wanderung nach Ost. Damit wäre der Rundgang durch die Haxiptstrassen der .Stadt beendet, was seitwärts dieser Puls adern liegt, dasNebengeäder von .Strassen und Gassen, hat für den Fremden kaum eine Bedeutung. Linz ist 'heute noch nicht die Stadt, welche in allem und jedem den verwöhntesten Ansprüchen zu genügen vermag; die Donaustadt entwickelt sich erst, aber ihr Keim ist ein kräftiger und gesunder. Die Lage der Stadt in Mitte zwischen Salzburg, Salzkammergut \md Wien gereicht ihr gewissermassen zum Nachtheile, so herrlich sie auch von der Multei* Natur bevorzugt erscheint. Der vom Westen kommende Fremde stürzt sich, ohne Aufenthalt in Linz zu nehmen, in aller Hast in den Strudel der Vergnügungen der Kaiserstadt Wich, und der dem Gewühle und Dunste der Grossstadt entfliehende Wiener stürmt in aller Plast an der Pro vinzstadt Linz vorüber, um in den Bergen nach frischer Luft zu schnap pen. Dem einen und dem anderen sei in Linz ein freundlich »Halt« zugerufen. Die Volksfesthalle.

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