Linz a.d. Donau - culturhistorisch und topografisch geschildert

~ 25 — schatten dunkle Nadelholzforste weit herab. Aus den Dichtungen lugen grössere Gehöfte, behäbigen Wohlstand verrathend, hervor, Ruinen auf gelassener Festungsthürme trotzen herab, ein idyllisch an Bergesfuss ge lagertes Kirchlein grüsst freundlich hernieder. Das Auge hat über die grünende Strasserinsel hin, deren poeti scher Baumschmuck der Prosa von Waarenhäusern und Hafenbauten des neuen Umschlagplatzes leider bald weichen muss, das rechte Strom ufer wieder erreicht, über Platanen tauchen dort die Bedachungen einer Kaserne auf, deren umfangreiches Gebäude einst eine weithin berühmte ärarische Teppichfabrik enthielt; das grosse Hatschek'sche BräuhaUS I 'J Franz überfliegend, bleibe der Blick auf der aufgehissten Flagge des Agentiegebäudes der Dampfschifffahrtsgesellschaft haften. Adalbert Stifter, der bekannte Novellist, wohnte daselbst Winters über und blickte nach seiner Sommerfrische KirchSChlag hinauf. Das von Anlagen umgrünte HÖtel Erzherzog Karl, das alte Hotel zum goldenen Adler fesseln den Blick, dann reihen sich gen We.st stattliche Wohnhäuser, grosse Cafes an, bis das Auge das auf einem Felsenhügel thronende schmucklos einfache SchlOSS erreicht. Zu Füssen dieses Repräsentanten des grauen Alterthums und des ritterlichen Mittelalters schmiegt sich die Gegenwart mit dem HÖtcl Krebs und seiner Dependnnce, mit dem Cafe Reith.

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