Linz a.d. Donau - culturhistorisch und topografisch geschildert

IV. Rundgang und Stadtbild. A. Westseite. Das landschaftliche Bild von Linz in seinem prächtigen Naturralimen entrollt sich erst, wenn wir eine der nahen Anhöhen besteigen, von denen namentlich der Jägermayrberg mit der Franz Josef-Warte die nächste, bequem zu erreichende und lolinendste ist. Um Wieder holungen in der Schilderung zu vermeiden, sei es dem Verfasser gestattet, das malerische Bild an der genannten Stelle zu skizziren (Seite 35). Die Stadt selbst wird von der LandstraSSe, der Hauptverkehrs ader, in zwei ziemlich gleiche Hälften getheilt, deren westliche im neuen Marlendom, deren östliche im neuen Museum den Markstein, das monumentale Wahrzeichen für den Fremden, enthält. Als Ausgangspunkt nach West oder Ost soll die DonaubrUoke dienen, denn von dieser aus ist Linz zu betrachten, während vom Staatsbabnhofe her der Eindruck des Stadtbildes durch die Baureste, welche der einstige bairische Statthalter Adam Graf von Herberstorf in der von ihm angelegten Kolonie, Neuhäusel genannt, hinterlassen, geschwächt wird. Die Donaubrücke, ein 1870—1872 als Reichsbrücke von der Firma Schneider & Comp. in Paris aufgeführter solider Bau — 208 Meter lang, auf 6 Granilqrfeilern ruliend, — vermittelt den Verkehr zwischen der Landeshauptstadt Linz und ihrer Schwesterstadt Urfahr. Oberhalb der Brücke fluthet der Strom noch im pittoresken Engpasse, in welchen vom Jägermayrberg rechtsuferig Eingangs genannte neue »Franz-Josef-Warte«, ein Aussichtsthurm im mittelalterliclien Burgenstyl, als richtiger »Lueg in's Land« herabgrüsst. Erst unmlttelljar vor der Brücke sinken rechts die Felsen, treten links die Flügel tiefer in's Land zurück, unterhalb der Brücke hat in jüngster Zeit der Regulirungsdamm das vorher seeartig erweiterte Strombecken bis zum UmSchlagjjlatze auf der Strasserinsel in angenehmer Curve be deutend eingeengt. Das linke Ufer säumen unterhalb der freundlich gelagerten Schwester stadt Urfahr lichtgrüne, dichtbelaubte Weidengehölze, hinter diesen decken den Flumus üppige Saaten, von den Höhen im Hinterlande

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2