Linz a.d. Donau - culturhistorisch und topografisch geschildert

— 16 — Raimund Grafen von Montecuccoli, des berühmten Siegers über die Türken bei St. Gotthard. VII. Kirche und Kloster der Kreuzschwestern. Die Kirche ist ein gothisireiider Backsteinrohbaii• aus 1885, überrascht durch ihre reiche, stimmungsvolle Ausstattung im Innern (x\ltäre in Bildhauerarbeit von Meister Trenkwalder in Innsbruck, Kanzel von ülDerhuber aus Linz, Fresken von Jobst aus Wien, Glasmalereien von Neuliauser in Innsbruck). Das imposante Klostergebiiude aus i86i—1888 enthält im Asyl eine Hauskap eile mit byzantinischem Altare von Oberliuber in Linz. VIII. Kirche und Kloster der Carmelitinen. Die Kirche, ein romanischer Neubau, enthält Altarbilder und Wandgemälde auf Gold mosaikgrund (Immaculata von Kastner aus Wien), einen stilvollen Mar moraltar von Stark in Linz, Glasgemälde von Geyling in Wien. IX. Minoriten- jetzt Landhauskirche, ein einschiffiger, mit der Strassenfront gleichlaufender Bau, 1784 als Minoritenkirche gegründet, 1754—1758 an Stelle einer abgebrannten Kirche neu aufgeführt, 1785 nach Aufhebung des Minoritenordens zur Landhauskii-che bestimmt. Selbe birgt an vSehenswürdigkeiten ein Hochaltarbild (Verkün digung Mariens) von Martin Altomonte, das als Meisterwerk an erkannt ist; Seitenaltarbilder vom Kremser Schmidt, beachtenswerthe Barockrahmen. An katholischen Kirchen sind in Linz noch erwähnenswertli; X—XIII.K i r c h e u n d K1o s t er der E1 i s a b e t hi n e n, erstere eine Rotunde en miniature nach dem Modelle der Karlskirche in Wien aus 1764—1770 mit restaurirtem Innern; die Kirche der barm herzigen Brüder mit einem Hochaltarbilde (Immaculata) vom Kremser Schmidt; die Se min ark i rche mit guten Bildern von Martin Altomonte; die St. M a r ti n s k i r ch e ist das älteste Heilig thum von Linz, das schon Kaiser Karl der Grosse, als längst bestehend, an seinen Kaplan Rudland und 799 an das Bisthiim Passau vergabte. XIV. Die protestantische Kirche aus 1845, ein freundlicher gothischer Bau. XV. Der israelitische Tempel (Synagoge) birgt die berühmte Thora-Rolle, ein Meisterstücl< hebräischer Schreibkunst aus Jerusalem, welche der bekannte Sii- Moses Montefiori in London seinen Glaubens genossen in Linz geschenkt hat. B. Profan-Bauwerke. I. Das nßue Mussum Francisco-Carolinum. Ein Prachtbau in Hochrenaissance mit barocken Motiven, der mitseinen dunklen Syenits.äulen zwischen den dreitheiligen Bogenfenstern einen fesselnden Eindruck macht. Pläne und Entwürfe sind vom Architecten Bruno Sclimitz aus Düsseldorf, der unter 14 Projecteinreichern den Preis davontrug. Seine kaiserliche Hoheit, weiland Erzherzog Franz Carl, der Vater Seiner Majestät de.s Kaisers Franz Josef I., war vom Jahre 1839 bis zu seinem 1878 erfolgten Tode Protektor dieses wissenschaftlichen Institutes, in welchem demnächst die Schätze einer mehr als 2000jährigen Geschichte des Landes zur Aufstellung ge langen werden. Die P>auurkunde im Grundstein des Neubaues — am 31. August 1884 gelegt — trägt die eigenbändige Unterschrift des seinem verstorbenen Gross vater als Protektor folgenden Kronprinzen Erzherzog Rudolph von Oesterreich, um den aber das verwaiste Institut ebenfalls als um seinen grossen Todten trauert. Da die Uebersiedlung der Museumsschätze vom alten ins neue Haus zur Zeit noch nicht erfolgt ist, so sei eine eingehendere Beschreibung dieses Baues nur auf den äusseren Schauplatz beschränkt. Derselbe bietet als originellste Sehenswürdig keit im vortrefflich ausgeführten Kolossalfrtes, dem grössten der Jetztzeit, ein Unicum

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