Linz a.d. Donau - culturhistorisch und topografisch geschildert

— 14 heiligen Barbara, Katharina und Agnes, des heiligen Josef, der heiligen Maria als Königin der Apostel, sowie eine ergreifend schöne Pieta sind aus Merleosstein von J. Gasser's Meisterhand.) Die Petrusstatue aus Bronze, auf einem Stuhle aus Terracotta sitzend, ist bis nun die einzige in der ganzen Monarchie existirende Copie der berühmten Petrus statue der Peterskirche zu Rom. Die Copie von Linz wurde in der Kunstanstalt Froc Robert in Paris, der das einzige Modell besitzt, in Bronze angefertigt und findet selbe nach Vollendung des Mittelschiffes auf prächtigem Marmorstuhle und solchem Postamente daselbst bleibende Aufstellung. 3. Das Altarhaus (Hochchor) mit n Glasgemälden aus der Innsbrucker An stalt. (Kreuz- oder Hochaltar mit 4V2 Meter langer, 1V4 Meter breiter Mensa— l'irolermarmorplatte aus Einem Stücke — Eckpfeilern aus Porphyr und 10 Trag säulchen aus mexicanischem Onyx.' Mosaikbilder als Füllung. Das Kreuz auf weissem Marmorsockel mit edel ausgeführtem Christuscorpus, ein Meisterwerk von Josef Gasser aus Wien, gegossen in der k. k. Erzgiesserei. Der mit Goldfiligran, Email und farbenprächtigem GlasgussgeschmückteKreuzstamm ging aus der Kunstwerkstätte von Lud wig Adler in Wien hervor. Die vier glatten schwarzen Marmor sockel um den Altar sind die Unter lagen für die 4 Metallsäulen,welche den projectirten Kreuzbalda chin tragen werden, nach dessen Aufstellung Kreuzstamm und Cor pus durch ein concentrirtes electrisches Licht zur vollen Wirkung gelangen werden. DerBaldachin des Bischofthrones ist eine kunstreiche Schnitzarbeit vom seit her verstorbenen Bildhauer Maurer aus Linz.) 4. Die Orgel auf dem Oslchor niit 40 Registern und 2320 Pfeifen ist als treffliches Werk des Orgel baumeisters Lachmayr in Urfahr anerkannt; das zartausgeführte gothische Gehäuse ist eine Leistung des Bildhauei's Donauer in I>inz. (Rückwärts des Orgelchores das Erzherzog Albrecht- oder Altarssakramentfenster mit Darstellung der oberösterreichi schen Truppenkörper, des Erzher zogs Albrecht von Oesterreich, Siegers von Custozza 1866, und der Fronleichnamsprozession am 16. VL 1530 mit Kaiser Carl V. und seinem Bruder Ferdinand.) 5. Die Sakristeien auf bei den Seiten des Hochchores. (Sta tuetten des hl. Vincenz von Paul, Anton von Padua, Franz von Sales, Cacilia, Gertrud, Anna, Wolfgang, Rupert.) 6. Die Krypta oder Gruftkirche, rechts vom Eingang Grabmal des 1888 ver storbenen Bischofes Ernest Maria Müller; unter dem vorderen braunen Marmorstein ruht der Gründer des Mariendomes, Bischof Franz Josef Rudigier "f 1884. Das Grabdenkmal, ein Marmorsarkophag mit der ruhenden Gestalt des Verewigten, ist in Arbeit. Die Besteigung der Gallerie — 200 Stufen — lohnt sich mit einem Blick auf Linz und sein prächtiges landschaftliches Rundgemälde. Der Abschluss des bisher vollendeten Baues ist erreicht, über die Grundfesten der Seitenschiffe und des Mittelschiffes (Hauptportal, 4 Seitenportale, 45 Riesensäulen, 18 Altäre und 142 Glasgemäldefenster sind im Bauplane) gelangt der Besucher des Mariendomes zu dem im Bau rüstig fortschreitenden Thurme, der eine Höhe von 130 Meter erreichen wird und bald zu den höchsten Bauwerken der Monarchie gezählt werden kann. Die bisher erreichte Höhe von 25 Meter zeigt das Hauptportal und die bald vollendete herrliche Fensterrose. Im dritten Stockwerke wird das GeMariendom.

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